Ölpreise auf Erholungskurs
New York – Die Ölpreise haben am Dienstag nach unerwartet guten Konjunkturdaten aus der Eurozone und Hinweisen auf eine Belebung der US-Wirtschaft zu einer deutlichen Erholung angesetzt. Im frühen Nachmittagshandel legte der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Auslieferung im Februar um 1,62 US-Dollar auf 105,26 Dollar zu. Zeitgleich verteuerte sich ein Fass der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) ebenfalls mit Auslieferung im Februar um 1,21 Dollar auf 95,26 Dollar.
Händler erklärten die Erholung bei den Ölpreise unter anderem mit der unerwartet guten Stimmung in der deutschen Wirtschaft. Trotz anhaltend grosser Risiken infolge der Schuldenkrise stieg das Unternehmensvertrauen in der grössten europäischen Volkswirtschaft zum zweiten Mal in Folge. Experten zeigten sich überrascht, hatten sie doch den Anstieg im Vormonat November als «Ausreisser» angesehen und für Dezember mit einer Gegenbewegung gerechnet. Ausserdem habe eine unerwartet positive Versteigerung von spanischen Staatsanleihen für eine Entspannung in der Euro-Schuldenkrise gesorgt.
USA auf «Erholungskurs»
Ausserdem hätten auch die zuletzt positiven Signale aus der US-Wirtschaft die Kauflaune an den Ölmärkten geschürt. Die grösste Volkswirtschaft der Welt «ist auf Erholungskurs», sagte der Händler Christopher Bellew vom Londoner Handelshaus Jefferies Bache. Vor allem die Lage auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt habe sich verbessert und damit die Hoffnung auf eine stärkere Nachfrage nach Rohöl in den USA verstärkt.
Opec-Öl erneut günstiger
Dagegen fiel der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) weiter zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Montag im Durchschnitt 102,91 US-Dollar. Das waren 66 Cent weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ps)