New York – Die Ölpreise haben am Freitag ihren Höhenflug der vergangenen Tage mit starken Verlusten beendet. Gegen Abend kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Juli-Auslieferung 118,24 Dollar. Das waren 1,33 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass Rohöl der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) sank noch stärker um 2,59 Dollar auf 99,34 Dollar.
Damit haben die Ölpreise ihre starken Gewinne seit Mittwoch fast vollständig eingebüsst. Marktbeobachter begründeten den Sinkflug in erster Linie mit der hohen Verunsicherung unter den Anlegern wegen der Griechenland-Krise. Der Dollar als weltweite Reservewährung legte entsprechend zu und lastet damit auf der Öl-Nachfrage aus vielen Ländern ausserhalb des Dollar-Raums.
Machtverschiebung innerhalb der Opec
Seit Wochenmitte hatten die Ölpreise noch stark von der gescheiterten Sitzung der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) profitiert. Entgegen den Forderungen des grössten Opec-Mitglieds Saudi-Arabien konnte sich das Ölkartell nicht auf eine Erhöhung seiner Förderung verständigen. Experten sprechen mittlerweile von einer Machtverschiebung innerhalb der Opec, da das oppositionelle Lager mittlerweile sehr stark sei. Bislang galt Saudi-Arabien als klarer «Trendsetter» des Kartells.
Opec-Preis deutlich gestiegen
Unterdessen ist der Preis für Opec-Öl erneut deutlich gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel am Donnerstag im Durchschnitt 113,43 Dollar. Am Mittwoch hatte ein Barrel noch 111,93 Dollar gekostet. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ss/upd/ps)