New York – Die Ölpreise haben ihre Talfahrt der vergangenen Handelstage vorerst beendet und in einem weiterhin nervösen Handel eine Erholung gestartet. Trotz der Entspannung überschattet die Atomkatastrophe allerdings unverändert den Handel an den Ölmärkten und sorgt nach Einschätzung von Händlern nach wie vor für zum Teil heftige Preisausschläge.
Im späten Nachmittagshandel kostete ein Barrel Rohöl der Nordseesorte Brent 111,36 US-Dollar und damit 2,77 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich zeitgleich um 1,23 Dollar auf 98,41 Dollar.
Im Nachmittagshandel hätten Äusserungen von EU-Kommissar Günther Oettinger zeitweise die Ölpreise kräftig nach unten gedrückt, hiess es von Händlern. In der Spitze rutschte der Preis für Brent-Öl für kurze Zeit auf 110,12 Dollar und für US-Öl auf 97,34 Dollar. Solche Preisbewegungen würden zeigen, wie nervös die Märkte auf Meldungen zur Atomkatastrophe reagieren. Nach Einschätzung von Oettinger ist die Lage im Atomkraftwerk Fukushima ausser Kontrolle. «Man muss befürchten, dass das ganze in Gottes Hand ist, und dass sich in den nächsten Stunden weitere katastrophale Entwicklungen ergeben können», sagte der EU-Kommissar.
Dagegen hatten die neusten Daten zu den Ölreserven in den USA keine nennenswerten Auswirkungen auf den Handel. In den USA sind die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche laut dem US-Energieministerium um 1,7 Millionen Barrel auf 350,6 Millionen Barrel gestiegen. Dagegen hätten sich die Benzinbestände in den USA um 4,2 Millionen auf 225,0 Millionen Barrel und die Destillate-Vorräte (Heizöl, Diesel) um 2,6 Millionen auf 152,6 Millionen Barrel verringert.
Opec-Öl deutlich günstiger
Unterdessen ist der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) erneut deutlich gesunken. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel (159 Liter) am Dienstag im Durchschnitt 106,56 US-Dollar. Das waren 1,31 Dollar weniger als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ps)
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