Zerstört: Japanische Raffinerie Tagajo in der Provinz Miyagi.
Die Ölpreise sind am Montag im Zuge der verheerenden Erdbebenkatastrophe in Japan und der Sorge vor einer sinkenden Nachfrage nach Rohöl in der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt gesunken. Im Nachmittagshandel verbilligte sich ein Barrel Rohöl der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) um 87 Cent auf 100,29 Dollar. Beim Rohöl der Nordseesorte Brent kostete ein Fass 113,15 Dollar und damit 69 Cent weniger als am Freitag.
Im Handelsverlauf sind die Ölpreise zeitweise aber deutlich stärker gesunken. Der Preis für US-Öl erreichte im frühen Handel ein Tagestief bei 98,47 Dollar und der Brent-Preis rutschte in der Spitze auf 111,16 Dollar. Seit dem Vormittag konnten die Ölpreise einen Teil der frühen Verluste wieder wettmachen. Nach der Erdbebenkatastrophe rechnen Experten in Japan mittelfristig mit einem verstärkten Einsatz von Dieselkraftstoffen zur Stromerzeugung als Ausgleich für die ausgefallenen Atomkraftwerke. Ausserdem dürfte der Wiederaufbau der zerstörten Gebiete die Nachfrage nach Rohöl nach Einschätzung wieder steigen lassen.
Militäreinsatz in Bahrain
Händler erklärten die Erholung an den Ölmärkten aber auch mit Meldungen aus dem Ölstaat Bahrain am Persischen Golf. Die arabischen Golfstaaten haben nach Angaben von Militärs in der Region Soldaten nach Bahrain geschickt, um dem von Regimegegnern bedrängten Königshaus beizustehen.
Auch Opec-Öl deutlich günstiger
Unterdessen ist auch der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ebenfalls deutlich gesunken. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag im Durchschnitt 109,18 US-Dollar. Das waren 1,53 Dollar weniger als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ps)