New York – Die Ölpreise sind am Mittwoch nach unerwartet schwachen Konjunkturdaten aus den USA gefallen. Die Notierungen an den Ölmärkten konnten damit nicht an die starken Vortagesgewinne anknüpfen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete im Nachmittagshandel 115,81 US-Dollar und damit 92 Cent weniger als am Vortag. Zuvor hatte der Brent-Preis noch ein Tageshoch bei 117,28 Dollar erreicht. Der Preis für ein Fass der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) fiel zuletzt um 1,01 Dollar auf 101,69 Dollar.
Händler erklärten den Rückgang der Ölpreise vor allem mit unerwartet schwachen Konjunkturdaten aus den USA. Bei den Anlegern gebe es die Sorge, dass die Nachfrage nach Rohöl in den Vereinigten Staaten sinken könnte. Die stark beachteten Daten eines privaten Arbeitsmarkt-Dienstleisters hätten genauso enttäuscht wie die jüngsten Daten zur Stimmung amerikanischer Einkaufsmanager aus der Industrie. Volkswirte erkannten in den Daten unisono Hinweise, dass die grösste Volkswirtschaft der Welt derzeit an Fahrt verliert. In den vergangenen Handelstagen sorgte noch eine leichte Entspannung in der europäischen Schuldenkrise zeitweise für eine höhere Risikobereitschaft der Anleger und für mehr Kauflaune an den Ölmärkten. Erst im Nachmittagshandel sind die US-Konjunkturdaten wieder stärker in den Fokus der Rohstoffmärkte gerückt, hiess es von Händlern.
Opec-Preis deutlich gestiegen
Unterdessen legte der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) deutlich zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel am Dienstag im Durchschnitt 111,20 US-Dollar. Das waren 1,61 Dollar mehr als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ss)