Ölpreise fallen weiter

Ölpreise fallen weiter

New York – Die Ölpreise sind vor dem Hintergrund einer drohenden Staatspleite Griechenlands und einer erneuten Rezession führender Industriestaaten weiter gefallen. Im frühen Nachmittagshandel rutschte der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent mit Auslieferung im November 1,66 US-Dollar auf 100,05 Dollar, nachdem er zuvor ein Tagestief bei 99,89 Dollar erreichte. Der Preis für ein Fass der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich ebenfalls deutlich um 1,93 Dollar auf 75,68 Dollar.

Der Preis für Brent-Öl und für US-Öl sei jeweils auf den niedrigsten Stand seit acht Wochen gefallen, hiess es in einer Einschätzung der Commerzbank. Die Auszahlung der nächsten Kredittranche an Griechenland dürfte sich verzögern und dies schüre Ängste vor einem Staatsbankrott, erklärten die Experten die Preisrückgänge an den Ölmärkten.

Angebotslage entspannt sich schneller als erwartet
Ausserdem scheine sich die «Angebotslage am Ölmarkt schneller zu entspannen als von vielen gedacht», schreiben die Rohstoffexperten der Commerzbank. Laut Aussagen vom Chef der staatlichen libyschen Ölgesellschaft könnte Libyen bereits Ende des Jahres ein Produktionsniveau von 700.000 Barrel pro Tag erreichen. Zuletzt gingen Experten wiederholt davon aus, dass nach dem Bürgerkrieg nicht mit einer schnellen Aufnahme der Ölproduktion in dem Opec-Mitgliedsstaat Libyen zu rechnen sei.

OPEC-Rohöl ebenfalls günstiger
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist ebenfalls weiter gesunken und unter die Marke von 100 US-Dollar gerutscht. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Montag im Durchschnitt 99,65 US-Dollar. Das waren 1,92 Dollar weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)

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