New York – Ein am Nachmittagshandel gesunkener US-Dollar hat den Brent-Ölpreis am Dienstag auf den höchsten Stand seit August 2008 Jahren getrieben. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete in der Spitze 122,89 Dollar. Zuletzt fiel er leicht auf 122,46 Dollar zurück.
Das waren 1,40 Dollar mehr als am Montag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank hingegen leicht um sechs Cent auf 108,41 Dollar. Die Kursverluste des Dollar im späten Nachmittagshandel hätten die Ölpreise gestützt, sagten Händler. Ein schwächerer Dollar macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen günstiger. Die Zinserhöhung in China belastete die Ölpreise nur kurzzeitig.
Zerfahrene Situation in Libyen
Als Hauptgründe für die weiterhin hohen Ölpreise verweisen Händler aber auf die aktuelle Lage in gleich mehreren afrikanischen Öl-Ländern. In Libyen ist die Situation nach wie vor zerfahren. Die Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen gehen mit aller Härte weiter. Für Nervosität an den Märkten sorgen ferner die Unruhen und politischen Spannungen in Nigeria. Auch der Streik der Ölarbeiter in Gabun wirkt noch nach. Inzwischen hat die Gewerkschaft der Ölarbeiter aber beschlossen, den Streik zu beenden.
Auch Opec-Öl deutlich teurer
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) stieg erneut kräftig. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Montag im Durchschnitt 115,07 US-Dollar. Das waren 1,71 Dollar mehr als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ps)