Ölpreise geben stark nach
New York – Die Ölpreise haben am Donnerstag stark nachgegeben. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur November-Lieferung kostete gegen Abend 106,24 Dollar. Das waren 4,12 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate) sank noch stärker um 4,57 Dollar auf 81,35 Dollar. Damit kostete Rohöl so wenig wie zuletzt vor einem Monat.
Händler führten die starken Verluste am Ölmarkt auf pessimistische Aussagen der Federal Reserve vom Mittwochabend zurück. Nach ihrem Zinsentscheid hatte die Fed auf «signifikanten Abwärtsrisiken» für die US-Konjunktur hingewiesen. Der zugleich eingeleiteten «Operation Twist» sprechen nur wenige Experten Aussicht auf Erfolg zu. Mit einer Umschichtung von kurz- in langlaufende Staatsanleihen plant die Fed, die Langfristzinsen noch stärker zu drücken und damit der schwachen US-Konjunktur unter die Arme zu greifen.
Euro stark unter Druck
Zudem wurde am Ölmarkt auf den wesentlich festeren US-Dollar als Belastung verwiesen. So sank der Euro zur amerikanischen Währung am Donnerstag auf den tiefsten Stand seit acht Monaten. Allein seit dem Fed-Entscheid hat der Euro vier Cent an Wert eingebüsst. Ein festerer Dollar verteuert Rohöl für Investoren ausserhalb des Dollar-Raums und belastet damit die Öl-Nachfrage. Die negative Marktreaktion auf die Fed-Entscheidung zeigte sich auch an den Börsen, die weltweit tief im Minus lagen. Entsprechend schlecht war die Stimmung am Ölmarkt.
Opec-Öl leicht teurer
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist unterdessen leicht gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel am Mittwoch im Durchschnitt 108,99 US-Dollar. Das waren 70 Cent mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ps)