New York – Wegen der ungewissen Lage in Libyen und der Furcht vor Produktionsausfällen in der Region Nordafrika haben die Ölpreise am Freitag leicht dazugewonnen. Gegen Mittag kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 111,58 Dollar und damit 22 Cent mehr als am Vortag. Für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mussten Anleger zuletzt 97,65 Dollar bezahlen, 37 Cent mehr als am Donnerstag.
Noch am Vortag war der Preis für Brentöl in der Spitze bis auf knapp 120 Dollar geklettert. Danach gab der Preis wieder spürbar nach, weil Saudi-Arabien sich bereit erklärt hatte, das fehlende Ölangebot aus Libyen ausgleichen zu wollen. In ihrer Rohstoff-Studie vom Freitag gab die Commerzbank jedoch zu Bedenken, dass viele Raffinerien in Europa, die ihr Öl aus Libyen bezögen, nur leichtes Öl verarbeiteten. Es sei daher fraglich, ob Saudi-Arabien dieses Öl liefern könne. Der Frankfurter Bank zufolge bleibt der Ölmarkt äusserst volatil. Die Unsicherheit darüber, wie hoch die Angebotsausfälle in Libyen sein könnten, sei sehr gross.
Opec-Preis weiter gestiegen
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) setzte unterdessen seinen Höhenflug den vierten Tag in Folge fort. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) am Donnerstag im Durchschnitt 111,01 US-Dollar. Das waren 5,13 Dollar mehr als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ss)