Ölpreise legen weiter zu
New York – Die Ölpreise haben am Dienstag an die kräftigen Gewinne vom Vortag angeknüpft und weiter zugelegt. Die Aussicht auf einen erneuten Rückgang der Ölreserven in den USA im Zuge von Förderausfällen im Golf von Mexiko hätten den US-Ölpreis steigen lassen, hiess es von Händler. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate) stieg um 1,05 Dollar auf 89,25 Dollar.
Dagegen habe die starken Verunsicherung der Investoren im Zuge der Schuldenkrise in der Eurozone den Preisanstieg für Nordsee-Öl gebremst. Im frühen Nachmittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Oktober-Lieferung 112,33 US-Dollar. Das waren acht Cent mehr als am Vortag.
Experten rechnen mit Rückgang der US-Ölreserven
Nach mehreren tropischen Wirbelstürmen in den Ölfördergebieten vor der Südküste der USA rechnen Experten mit einem weiteren Rückgang der Ölreserven in den USA. In der vergangenen Woche waren etwa zwei Drittel der Förderkapazität auf den Ölplattformen im Golf von Mexiko in Folge des Tropensturms «Lee» ausgefallen. Der Ausfall dürfte sich auf die Lagerbeständen an Rohöl in der grössten Volkswirtschaft der Welt ausgewirkt haben, erklärten Händler den Anstieg beim US-Ölpreis.
Stabile Märkte überraschen auch Experten
Mit Blick auf den Anstieg der Ölpreise seit Beginn der Woche zeigten sich Experten der Commerzbank erstaunt über die «weiter relative Stärke der Ölmärkte». Der Preis für Rohöl habe sich «kaum in den Abwärtssog der Finanzmärkte ziehen lassen». Zudem habe die jüngste Nachfrageprognose der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) die Preise nicht belastet. Am Vortag hatte das Kartell die Prognose für die weltweite Nachfrage nach Rohöl um 150.000 Barrel pro Tag nach unten revidiert.
Opec-Rohöl notiert deutlich tiefer
Unterdessen fiel der Preis für Opec-Öl deutlich zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Montag im Durchschnitt 107,86 US-Dollar. Das waren 2,54 Dollar weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)