New York – Die Ölpreise haben am Donnerstag an den kräftigen Rückschlag vom Vortag angeknüpft und die Talfahrt weiter forgesetzt. Händler erklärten den Verkaufsdruck mit unerwartet schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone und Kursverlusten an den Aktienmärkten. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 122,88 US-Dollar. Das waren 1,28 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 2,01 Dollar auf 103,40 Dollar.
Bis zum späten Vormittag hatten sich die Ölpreise noch stabil gehalten. Mit der Veröffentlichung von enttäuschenden Konjunkturdaten aus der Eurozone knüpften die Preise allerdings an die Talfahrt vom Vortag an. Allerdings ging es mit den Ölpreisen zunächst nur moderat nach unten. Erst mit deutlichen Kursverlusten an den Aktienmärkten machten die Investoren auch um die Ölmärkte einen grossen Bogen und der Preis für US-Öl rutschte auf den tiefsten Stand seit Mitte Februar.
Verstärkter Verkaufsdruck
Am Vortag hatte noch die Sorge vor einer schwachen US-Wirtschaft die Ölpreise deutlich unter Verkaufsdruck gesetzt. Vor allem ein starker Anstieg der US-Ölreserven hatte die Investoren verunsichert. Mit enttäuschenden Konjunkturdaten aus der Eurozone und einer durchwachsenen Auktion von italienischen Staatsanleihen habe sich die Sorge vor einer sinkenden Nachfrage am Vormittag weiter fortgesetzt, hiess es von Händlern. Am Nachmittag wurde der Verkaufsdruck an den Ölmärkten im Zuge schwacher US-Aktienmärkte deutlich stärker.
Auch Opec-Öl deutlich günstiger
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) fiel ebenfalls kräftig zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel am Mittwoch im Durchschnitt 122,25 Dollar. Das war 1,25 Dollar weniger mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)