Ölpreise trotz Bernanke-Aussagen wenig verändert
New York – Die Ölpreise haben sich am Montag von Aussagen des US-Notenbankchefs Ben Bernanke kaum beeindruckt gezeigt und sich zu Beginn der neuen Handelswoche nur wenig bewegt. Im späten Nachmittagshandel kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 125,49 US-Dollar. Das waren 36 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um elf Cent auf 106,98 Dollar.
Im Gegensatz zu den Aktienmärkten hätten die Ölpreise kaum von den jüngsten Aussagen des amerikanischen Notenbankchefs profitieren können, hiess es von Händlern. Bernanke hatte Signale für eine noch lange hoch-expansive Geldpolitik in den USA gegeben. «Wir können nicht sicher sein, dass die jüngste Verbesserung am Arbeitsmarkt nachhaltig ist», sagte der Währungshüter. Der Jobmarkt gilt als eine der wichtigsten Stellschrauben für die US-Geldpolitik.
Aussagen Saudi-Arabiens verhindern weiteren Preisanstieg
«Offensichtlich rechnen spekulative Finanzanleger kurzfristig nicht mehr mit einem weiteren Ölpreisanstieg», erklärten Experten der Commerzbank die verhaltene Entwicklung an den Ölmärkten. Zuletzt sei ein Anstieg der Ölpreise unter anderem durch Aussagen aus Saudi-Arabien verhindert worden. Das wichtigste Förderland der Welt habe das aktuelle Niveau der Ölpreise als zu hoch bezeichnet und zu verstehen gegeben, die Ölproduktion falls nötig um weitere 2,5 Millionen Barrel pro Tag ausweiten zu können, hiess es in einer Einschätzung der Commerzbank.
Opec-Öl teurer
Unterdessen legte der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel am Freitag im Durchschnitt 122,77 US-Dollar. Das waren 98 Cent mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)