Ölpreise sinken – schwache Konjunkturdaten aus China
New York – Die Ölpreise sind am Freitag wegen enttäuschender Konjunkturdaten aus China unter Druck geraten. Gegen Mittag kostete ein Barrel Rohöl der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im August 111,12 US-Dollar. Das waren 1,36 Dollar weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 90 Cent auf 94,52 Dollar.
Das Wachstum der chinesischen Industrie hatte sich im Juni den dritten Monat in Folge abgeschwächt. Der Einkaufsmanagerindex sank von 52,0 auf 50,9 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit Februar 2009. Das schwächere Industrie-Wachstum deute auf eine schwächere Ölnachfrage hin, kommentierten Händler. China gilt nach den USA als weltweit grösster Ölkonsument. Zudem verwiesen Marktbeobachter abermals auf das zusätzliche Öl-Angebot von 60 Millionen Barrel, das die Internationale Energieagentur (IEA) dem Markt in den kommenden Tagen aus ihren strategischen Reserven zur Verfügung stellt. Dieses zusätzliche Angebot dämpfe den Preisauftrieb, hiess es seitens der Commerzbank. Auf Tagesbasis sei dies mehr, als der Produktionsausfall Libyens ausmache. Ein Überangebot am Markt sei die Folge.
Opec-Öl teurer
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) am Donnerstag im Durchschnitt 107,50 US-Dollar. Das waren 1,31 Dollar mehr als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ps)