New York – Hoffnungen auf rasche Hilfen für Griechenland haben die Ölpreise am Freitag gestützt. Im Mittagshandel sorgten Gewinnmitnahmen bei der Nordseesorte Brent, deren Preis zuvor ein 8-Monatshoch erreicht hatte, allerdings für leichte Verluste. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) zur Auslieferung im April fiel auf 119,78 US-Dollar. Das waren 33 Cent weniger als am Vortag. Dagegen verteuerte sich der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate) mit Auslieferung im März vum 30 Cent auf 102,61 Dollar.
Händler bezeichneten die jüngsten Einbussen beim Brentpreis als Gegenbewegung. Nach den kräftigen Kursaufschlägen der vergangenen Tage würden Anleger ihre Gewinne sichern. Auf Wochensicht haben die Ölpreise abermals deutlich zulegen können. Nach Einschätzung der Commerzbank-Rohstoff-Experten waren steigender Risikoappetit aufgrund von Hoffnungen auf Finanzhilfen für Griechenland und die Irankrise für diesen Auftrieb verantwortlich.
Abnehmer bereiten sich auf iranischen Lieferstopp vor
Zwar habe der Iran Meldungen über einen unmittelbaren Lieferstopp in die Europäische Union dementiert. Dennoch schienen sich die Abnehmer in Europa bereits auf diesen Fall vorzubereiten. Dies führe zu einer zusätzlichen Nachfrage nach alternativen Ölsorten und lasse damit die Preise steigen, so die Commerzbank-Analysten. In Griechenland verdichten sich die Anzeichen dafür, dass am Montag endlich das dringend benötigte Hilfspaket von den internationalen Geldgebern bewilligt werden könnte.
Auch Opec-Rohöl notiert höher
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist unterdessen ebenfalls weiter gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) am Donnerstag im Durchschnitt 118,13 US-Dollar. Das waren 18 Cent mehr als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)