New York – Die Ölpreise haben am Donnerstag ihre starke Erholung vom Vortag fortgesetzt. Der Preis für US-Rohöl sprang über die Marke von 100 US-Dollar. Seit der Wochenmitte sei die Talfahrt an den Ölmärkten im Zuge der verheerenden Erdbebenkatastrophe in Japan gestoppt und die Preiserholung habe kräftig an Fahrt gewonnen, hiess es von Händlern.
Im späten Nachmittagshandel verteuerte sich ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Auslieferung im Mai um 3,39 Dollar auf 113,99 Dollar. Der Preis für US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im April stieg um 2,80 Dollar auf 100,78 Dollar.
Nach wie vor starke Preisschwankungen
Am Dienstag hatte die Sorge vor einem Rückgang der Nachfrage nach Rohöl in Japan die Ölpreise noch zeitweise bis auf 107,88 Dollar (Brent) und 96,27 Dollar (WTI) abrutschen lassen. Trotz der kräftigen Erholung seien aber nach wie vor starke Preisschwankungen an den Ölmärkten zu beobachten, hiess es von Experten der Commerzbank. Sie sprachen weiter von einem sehr nervösen Handel. Offenbar seien die Unruhen in der arabischen Welt und vor allem in der ölreichen Region am Persischen Golf wieder in den Vordergrund gerückt.
Lage in Nordafrika stützt Ölpreise
Vor allem die Unruhen und Kämpfe in den wichtigen Ölstaaten Bahrain und Libyen seien wieder zum Preistreiber an den Rohstoffmärkten geworden, sagten Händler. Auch wenn das Gaddafi-Regime in Libyen nach jüngsten Meldungen wieder auf dem Vormarsch ist und die Kontrolle über die Ölförder- und Exportanlagen offenbar schnell zurückerobert, dürfte das nordafrikanische Land nach Einschätzung der Commerzbank ernste Probleme bei der Öllieferung haben. Nach den Kämpfen seien die notwendigen Anlagen teilweise zerstört. Ausserdem müsse das Regime in Libyen mit Sanktionen der internationalen Staatengemeinschaft rechnen.
Opec-Preis gesunken
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) sank unterdessen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Mittwoch im Durchschnitt 105,80 US-Dollar. Das waren 0,76 Dollar weniger als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ss/upd/ps)
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