New York – Die Ölpreise haben am Donnerstag ihren Höhenflug der vergangenen Handelstage vorerst gestoppt und gaben von hohem Niveau aus leicht nach. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur April-Lieferung kostete im Mittagshandel 115,30 US-Dollar. Das waren 1,05 Dollar weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 38 Cent auf 101,83 Dollar.
Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank setzten «Berichte über einen Friedensplan für Libyen die Ölpreise unter Druck». Der Verkaufsdruck an den Rohstoffmärkten dürfte aber nicht von langer Dauer sein. «Wir erachten den Preisrückgang nur als vorübergehend», hiess es weiter bei der Commerzbank.
Wer folgt auf Gaddafi?
Trotz der zuletzt schwächeren Tendenz hatten die Ölpreise an den beiden vorangegangenen Tagen kräftig zugelegt. Ausschlaggebend sind nach wie vor die Unruhen in der arabischen Welt, insbesondere in Libyen. Befürchtet wird ein Übergreifen des bürgerkriegsähnlichen Zustände auf weitere wichtige Ölförderländer wie zum Beispiel Saudi-Arabien oder Kuwait. Zudem kommt am Ölmarkt immer stärker die Frage auf, wer in Libyen auf Machthaber Gaddafi folgen könnte und was dies für die Ölversorgung bedeuten würde.
Opec-Preis legt kräftig zu
Unterdessen legte der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) kräftig zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel am Mittwoch im Durchschnitt 110,84 Dollar. Das waren 2,57 Dollar mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ss)