New York – Die Ölpreise haben am Mittwoch ihre Talfahrt der vergangenen beiden Handelstage vorerst gestoppt. Im frühen Nachmittagshandel konnten die Preise bei einer allgemein besseren Stimmung an den Finanzmärkten leicht zulegen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent mit Auslieferung im Mai verteuerte sich um 83 Cent auf 121,75 US-Dollar. Rohöl der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) legte um 62 Cent auf 106,87 Dollar zu.
Seit Beginn der Woche rutschte der Preis für Nordseeöl um fast sechs Prozent und der Preis für US-Öl um etwa vier Prozent. Dennoch werten Experten das aktuelle Preisniveau an den Ölmärkten nach wie vor als sehr hoch. Dabei hätten zuletzt die amerikanische Energieagentur EIA, die Internationale Energieagentur IEA und die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) in ungewohnter Einigkeit ihre Prognosen für die weltweite Nachfrage im kommenden Jahr bekräftigt, hiess es in einer Analyse der Commerzbank. Demnach soll die Nachfrage um knapp 1,5 Millionen Barrel pro Tag steigen.
US-Ölreserven im Fokus
Im weiteren Handelsverlauf dürften die neusten Daten zu den Ölreserven der USA in den Blickpunkt der Investoren rücken. Nach Einschätzung der Commerzbank-Experten könnten die Daten schon erste Hinweise liefern, dass die hohen Ölpreise zumindest die Nachfrage in der grössten Volkswirtschaft der Welt etwas dämpfen könnte.
Opec-Preis deutlich gefallen
Unterdessen ist der Preis für Opec-Öl deutlich gefallen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel am Dienstag im Durchschnitt 117,55 Dollar. Am Montag hatte ein Barrel noch 120,30 Dollar gekostet. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells.
US-Rohöllagerbestände erneut gestiegen
In den USA sind die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche erneut gestiegen. Die Reserven seien um 1,6 Millionen Barrel auf 359,3 Millionen Barrel geklettert, teilte das US-Energieministerium am Mittwoch in Washington mit. Die Benzinbestände sanken hingegen deutlich um 7,0 Millionen auf 209,7 Millionen Barrel. Die Destillate-Vorräte (Heizöl, Diesel) fielen um 2,7 Millionen auf 150,8 Millionen Barrel. Die Ölpreise reagierten mit leichten Kursgewinnen. (awp/mc/upd/ss)