30 Millionen Barrel: Opec lässt Förderlimit unverändert

30 Millionen Barrel: Opec lässt Förderlimit unverändert

Opec-Sitz in Wien.

Wien – Die Sommersitzung der erdölexportierenden Länder (Opec) ist am Freitag ohne Überraschung zu Ende gegangen: Die Ölminister der Staaten einigten sich in Wien darauf, das tägliche Förderlimit von rund 30 Millionen Barrel nicht zu verändern. Das entspricht etwa einem Drittel des weltweiten Tagesverbrauchs an Rohöl.

Das aus 12 Staaten bestehende Kartell befand, dass die relativ stabilen Ölpreise in diesem Jahr darauf zurückzuführen sind, dass der Markt ausreichend beliefert wird. Der Preis lag 2013 bei etwa 100 Dollar je Barrel. Kurzfristige Veränderungen führte die Opec auf «geopolitische Spannungen» zurück. «Ich denke, dass es eine sehr gute Situation sowohl aus Sicht der Nachfrage als auch des Angebots gibt», sagte Katars Ölminister Mohammed Al-Sada. Analysten schätzen, dass die tatsächliche Produktion des Kartells mit 30,4 Millionen Barrel pro Tag über dem eigentlichen Limit liegt.

Risiko sinkender Ölnachfrage
Die Opec machte aber auch klar, dass ein Risiko besteht, dass die Ölnachfrage sinkt. Die Gruppe nannte in diesem Zusammenhang «das langsame globale Wirtschaftswachstum, die anhaltende Schuldenkrise der Euro-Zone, hohe Arbeitslosigkeit in Industrieländern und das Inflationsrisiko in Entwicklungsländern». Neben der Finanzkrise spürt die Opec auch wegen des wachsenden Angebots von Schieferöl aus den USA Druck. Opec-Generalsekretär Abdalla Salem El-Badri äusserte sich zurückhaltend dazu: «Wir müssen jetzt Informationen sammeln, wie nachhaltig diese Produktion ist.»

Neuer Ölboom in den USA
Mit der umstrittenen Methode des hydraulischen Aufbrechens von tiefen Gesteinsschichten, bekannt als Fracking, haben die USA einen neuen Ölboom eingeleitet. Die Importe sinken, das Land ist auf dem Weg zum Selbstversorger. Umstritten ist, welche Auswirkung die Gewinnung von Schieferöl auf die Umwelt hat. Kuwaits Opec-Repräsentantin, Siham Abdulrazzak Razzouqi, erwartet, dass die Auswirkungen des Schieferöls erst langfristig spürbar werden: «Bis auf weiteres sehen wir dadurch keinen grossen Druck auf die Preise.»

Die nächste Beratung über die Fördermenge ist für den 4. Dezember 2013 geplant. Dort soll auch eine Entscheidung über den Chef-Posten fallen. El-Badris Mandat wurde Ende vergangenen Jahres nach zwei Amtszeiten noch einmal um ein Jahr verlängert. Die Staaten verhandeln nun über die Kriterien, die der Nachfolger erfüllen muss.

Der Preis für Opec-Rohöl sank am Donnerstag um 77 Cent auf 99,77 US-Dollar pro Barrel (159 Liter). (awp/mc/upd/ps)

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