Chicago – Die Stimmung der US-Einkaufsmanager in der Region Chicago hat sich im Mai überraschend weiter eingetrübt. Der entsprechende Index sei von 56,2 Punkten im Vormonat auf 52,7 Zähler gesunken und erreichte damit den tiefsten Wert seit September 2009, teilte die regionale Einkaufsmanager-Vereinigung am Donnerstag mit.
Dies sei der dritte Rückgang in Folge gewesen. Volkswirte hatten hingegen mit einer leichten Aufhellung der Stimmung auf 56,8 Punkte gerechnet. Indexstände von über 50 Punkten signalisieren eine wirtschaftliche Belebung, während Werte darunter auf einen Rückgang hinweisen.
Wachstum schwächt sich stärker als zunächst berechnet ab
Die US-Konjunktur hat sich im Startquartal 2012 stärker abgeschwächt als zunächst berechnet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei von Januar bis März um annualisiert 1,9 Prozent gestiegen, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington mit. Damit wurden vorläufige Zahlen um 0,3 Prozentpunkte nach unten korrigiert. Im Schlussquartal hatte die Rate noch bei 3,0 Prozent gelegen. Volkswirte hatten mit der jüngsten Entwicklung gerechnet.
Da US-Wachstumszahlen auf das Jahr hochgerechnet werden, sind sie nicht unmittelbar mit Zahlen etwa aus Europa vergleichbar. Dort werden die Raten im Quartalsvergleich angegeben. Nach europäischen Standards ist die amerikanische Wirtschaft im ersten Quartal zwischen 0,4 und 0,5 Prozent zum Vorquartal gewachsen. Das ist etwas weniger als beispielsweise das Wachstum der deutschen Wirtschaft zu Jahresbeginn. (awp/mc/ps)