New York – Der Dow Jones Industrial hat erstmals in seiner 120-jährigen Geschichte die Marke von 19’000 Punkten geknackt. Der US-Leitindex schloss am Dienstag 0,35 Prozent höher bei 19’023,87 Punkten und krönte damit seine jüngste Rekordjagd. Kurz zuvor hatte er bei 19’043,90 Punkten einen historischen Höchststand erreicht. Als Kurstreiber erwies sich einmal mehr die Hoffnung auf Konjunkturanreize durch Steuersenkungen und Infrastrukturinvestitionen unter dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump.
Auch insgesamt herrschte an der Wall Street weiter Rekordlaune: Wie schon am Montag markierten der breite S&P-500-Index und der technologielastige Nasdaq Composite zwischenzeitlich neue Bestmarken, und zwar bei 2204,80 beziehungsweise 5392,263 Punkten.
Zum Handelsschluss legten der S&P 500 um 0,22 Prozent auf 2202,94 Punkte zu und der Nasdaq Composite um 0,33 Prozent auf 5386,35 Punkte. Der Nasdaq-100-Index gewann 0,31 Prozent auf 4873,84 Punkte. Auch der Russell 2000 setzte seine Klettertour fort. Der weltweit beachtete US-Nebenwerte-Index erreichte ebenfalls ein Rekordhoch.
Analyst Craig Erlam vom Devisenhändler Oanda verwies als Impulsgeber für die Aktienmärkte zudem auf steigende Metallpreise. Sie könnten auf ein Anziehen der Weltwirtschaft hindeuten.
Auf Unternehmensseite spielte die Musik eher bei den Nebenwerten. So enttäuschten Medtronic und Palo Alto Networks die Anleger mit ihren Geschäftsberichten. Das Medizintechnologie-Unternehmen Medtronic war das zweite Quartal in Folge hinter den Umsatzerwartungen zurückgeblieben. Der IT-Sicherheitsanbieter Palo Alto hatte zwar einen Umsatzsprung gemeldet, der Zuwachs war aber deutlich geringer aus als erwartet ausgefallen. Die Medtronic-Aktien sackten um 8,66 Prozent ab und die von Palo Alto um mehr als 13 Prozent.
Die Quartalszahlen von Dollar Tree Stores hingegen sorgten für Begeisterung: Die Papiere des Billigwaren-Kaufhauses machten einen Sprung um gut 8 Prozent nach oben.
Die Aktionäre von Signet Jewelers freuten sich über ein Plus von mehr als 2 Prozent. Die Juwelierkette hatte ihre Gewinnprognose angehoben.
Im Dow hatten die Papiere des Telekomkonzerns Verizon mit plus 2,44 Prozent die Nase vorn. Schlusslicht waren die Anteilsscheine des Kreditkartenanbieters Visa mit minus 2,15 Prozent. Die Papiere des Computerherstellers Hewlett-Packard und seiner abgespaltenen Firmenkunden-Sparte HPE gerieten indes nach Vorlage schlechter Zahlen nachbörslich unter Druck. Hewlett-Packard gaben auch wegen starker Rückgänge im Druckergeschäft um 2,19 Prozent nach, für HPE ging es um 1,40 Prozent nach unten.
Der Eurokurs wurde zuletzt bei 1,0627 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0617 (Montag: 1,0631) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9419 (0,9406) Euro. Am US-Rentenmarkt verharrten zehnjährige Staatsanleihen bei 97 6/32 Punkten und rentierten mit 2,317 Prozent. (awp/mc/upd/ps)