Moskau – Die russische Notenbank hat mit einer massiven Zinsanhebung auf die scharfen Finanzsanktionen des Westens im Zuge des Ukraine-Kriegs reagiert. Der Leitzins steige um 10,5 Prozentpunkte auf 20,0 Prozent, teilte die Zentralbank am Montag in Moskau mit. Die aussenwirtschaftlichen Bedingungen hätten sich drastisch verändert, hiess es zur Begründung. Die höheren Zinsen sollen dem Abwertungsrisiko der Landeswährung Rubel und Inflationsgefahren entgegenwirken.
Die russische Landeswährung verlor am Morgen gegenüber dem Dollar rund 30 Prozent und fiel auf ein Rekordtief. Für einen Dollar mussten zeitweise 119 Rubel bezahlt werden.
Das Finanzministerium führte darüber hinaus eine Pflicht für Unternehmen ein, Teile ihrer Erlöse in Fremdwährung zu veräussern. Die Massnahme dürfte ebenfalls darauf abzielen, einen Kurssturz des Rubel zu begrenzen.
Schon am Morgen hatte die Notenbank weitere Massnahmen zur Stützung des Finanzsystems ergriffen. So wurde es Wertpapierhändlern untersagt, russische Wertpapiere im Besitz von Ausländern zu verkaufen. Mit Kapitalspritzen und Fremdwährungsgeschäften sollen zudem heimische Geldinstitute gestützt werden. (awp/mc/pg)