Euro unter Druck – Griechenland belastet
Frankfurt am Main – Frankfurt am Main – Der Euro ist am Donnerstag weiter unter Druck geraten und zeitweise deutlich unter die Marke von 1,42 Dollar gerutscht. Nachdem sich die Gemeinschaftswährung von ihrem Tagestief bei 1,4124 am Nachmittag wieder etwas erholen konnte, notierte sie zuletzt bei 1,4206 Dollar hauchdünn im Plus.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,4153 (Mittwoch: 1,4357) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7066 (0,6965) Euro. «Die Volatilität am Markt ist derzeit sehr hoch und es herrscht grosse Unsicherheit darüber, wie es mit der europäischen Schuldenkrise weitergeht», sagte Ulrich Wortberg, Devisenfachmann von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Insbesondere die noch immer ungelösten Probleme in Griechenland setzten dem Euro weiter zu. «Das führt inzwischen sogar dazu, dass am Markt die Zinsfantasie allmählich schwindet.»
Nächster EZB-Zinsschritt erst im Juli erwartet
Aktuell gehen die meisten Volkswirte davon aus, dass die Europäische Zentralbank im Juni keine Veränderungen am Leitzins vornimmt und erst wieder im Juli die geldpolitischen Zügel anziehen wird. «Nun sieht es aber so aus, als würden einige Marktteilnehmer selbst die erwartete Anhebung im Juli in Frage stellen», so Wortberg. Im derzeitigen Eurokurs sei jedenfalls eine Zinsanhebung im Juli nicht eingepreist. Auch der Chefanalyst der Bremer Landesbank, Folker Hellmeyer, sieht die Probleme Griechenlands als Hauptursache für die jüngsten Euro-Kursverluste. Anleger reagierten auf die Diskussionen um ein weiteres Rettungspaket für das südeuropäische Land und flüchteten aus Anlageformen wie Aktien, Rohstoffen und dem Euro, sagte Hellmeyer. Mangels Alternativen profitiere davon der US-Dollar.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87015 (0,87075) britische Pfund, 114,54 (116,47) japanische Yen und 1,2584 (1,2661) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.489,50 (1.508,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 33.230,00 (33.450,00) Euro. (awp/mc/ps)