Frankfurt am Main – Der Euro hat am Mittwoch kaum von abermals enttäuschenden US-Konjunkturdaten profitieren können. Mit 1,4430 US-Dollar kostete die Gemeinschaftswährung am späten Nachmittag nur wenig mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,4408 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6941 Euro.
Nachdem der Euro in den vergangenen Tagen zusehends von schwachen Konjunkturdaten aus den USA profitieren konnte, blieb dieser Effekt zur Wochenmitte aus. Neue Zahlen aus der weltgrössten Volkswirtschaft enttäuschten jedoch abermals und nähren unter Ökonomen zusehends Zweifel an der Robustheit des US-Aufschwungs. So teilte der US-Arbeitsmarktdienstleister ADP für Mai einen sehr schwachen Beschäftigungszuwachs in der Privatwirtschaft mit. Analysten werteten die Zahlen als schlechtes Omen für den am Freitag anstehenden offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung.
Schwach US-Konjunkturdaten
Darüber hinaus brach mit dem ISM-Index für die Industrie ein wichtiger Frühindikator regelrecht ein. «Die US-Konjunktur ist derzeit starkem Gegenwind ausgesetzt», kommentierte Devisenexperte Lutz Karpowitz von der Commerzbank. Nach einem schwachen US-Wachstum im ersten Quartal hatten viele Experten bislang mit einer Wachstumsbeschleunigung im zweiten Vierteljahr gerechnet. Mit jeder schwachen Konjunkturzahl wird dieses Szenario aber immer fraglicher. «Der US-Notenbank dürfte diese Entwicklung gar nicht gefallen. Eine Abkehr von ihrer Nullzinspolitik rückt damit immer ferner in die Zukunft», sagte Karpowitz. Dies dürfte den Euro trotz anhaltender Schuldenkrise stützen.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87705 (0,87205) britische Pfund , 117,11 (117,22) japanische Yen und 1,2182 (1,2275) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.533,75 (Freitag 1.536,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 33.620,00 (Vortag: 33.720,00) Euro. (awp/mc/ss)