Limburg – Die wirtschaftlichen Perspektiven im Euroraum hellen sich weiter auf. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Konjunkturindikator stieg im Mai zum siebten Mal in Folge. Dies teilte Sentix am Montag in Limburg mit. Die Kennzahl erhöht sich um 2,3 Punkte auf minus 3,6 Punkte. Das ist der höchste Wert seit Februar 2022. Sowohl die Lageeinschätzung als auch die Erwartungshaltung zogen erneut an.
«Lage und Erwartungen steigen in kleinen Schritten, aber kontinuierlich an», kommentierte Sentix. Die konjunkturelle Verbesserung erfolge jedoch weiterhin in nur mässigem Tempo. Die Datenlage sei einerseits ermutigend, weil die Wirtschaft die vielfältigen Belastungen seit Beginn des Kriegs in der Ukraine inzwischen wohl einigermassen verdaut habe. Andererseits falle die Erholung schwach aus, der Anstieg der Erwartungswerte sei zäh.
«Im Schlepptau der globalen Konjunkturerholung in kleinen Schritten schreitet auch die Stabilisierung der deutschen Konjunktur voran», erklärte Sentix. Erstmals seit Februar 2022 gebe es keine negativen Erwartungswerte mehr. Die Lage in Deutschland bleibe aber schwach.
Ein Warnsignal komme aus den Vereinigten Staaten. Dort seien die Konjunkturerwartungen gegen den allgemeinen Trend gesunken. Womöglich stelle sich doch noch eine negative Wirkung der restriktiven Geldpolitik ein. «Noch zeichnet sich die US-Wirtschaft durch eine robuste Lage aus.»
Analysten schenken der Konjunkturumfrage von Sentix Beachtung, weil sie früh im jeweiligen Berichtsmonat erscheint. Beobachter erhoffen sich Hinweise auf andere Indikatoren wie die ZEW-Konjunkturerwartungen oder das Ifo-Geschäftsklima. Die aktuelle Umfrage wurde vom 2. bis zum 4. Mai unter 1178 Investoren durchgeführt, davon 230 institutionelle Anleger. (awp/mc/ps)