(Foto: Sika)
Zürich – Die Aktien des Bauchemie- und Klebestoffherstellers Sika holen am Freitag zu einer technischen Gegenbewegung aus. Die Titel gewinnen in einem durchwegs schwachen Gesamtmarkt deutlich an Wert. Eine Stütze bietet den zuletzt arg gebeutelten Aktien offenbar eine Studie der UBS; zudem machten Gerüchte die Runde, dass sich die Lage im Konflikt zwischen dem Sika-Management und dem französischen Konzern Saint-Gobain, der von der Gründerfamilie die Kontrollmehrheit an Sika übernehmen wird, etwas beruhigt hat.
Die Sika-Papiere avancieren am Berichtstag um 5,13 auf 2’891 CHF und dies bei relativ hohen Volumen. Dennoch stehen Sika im Vergleich zu Ende der Vorwoche immer noch mit 26% im Minus.
Unterstützung durch UBS-Studie
Laut Händlern profitiert die Sika-Aktie u.a. von einer Studie der UBS. Deren Analysten hätten das Kursziel für Sika im Nachgang an die Kontrollübernahme durch Saint-Gobain lediglich auf 3’300 CHF zurückgenommen und die Kaufempfehlung belassen, so ein Händler. Dies gebe einigen Anleger offenbar das Gefühl, dass das Papier zuletzt zu stark an Wert verloren habe.
Spekulationen
Zudem kursieren am Markt Spekulationen, wonach Saint-Gobain und die Sika-Geschäftsleitung im Gespräch seien und sich etwas näher gekommen seien. Laut einem Händler gab es offenbar auch Kontakte zwischen Saint-Gobain und deren Aktionären, um letztere zu beruhigen. Saint-Gobain selber wollte keinen Kommentar dazu abgeben. Ein Marktbeobachter bezeichnete eine schnelle Einigung aufgrund der bisher vorliegenden Fakten allerdings als «eher unwahrscheinlich».
Nicht mit grösseren Konzessionen zu rechnen
Bei der ZKB gibt man sich ebenfalls skeptisch, denn von Saint-Gobain sei kaum Entgegenkommen zu erwarten. Ein Gespräch mit Saint-Gobain-CFO Guillot habe seinen Eindruck bekräftigt, dass der französische Baukonzern keine Absicht habe, an der vorgesehenen Dealstruktur zur Erlangung der Kontrollmehrheit etwas zu ändern, schreibt ZKB-Analyst Martin Hüsler in einem Kommentar. Der Vertrag zur Übernahme der Namenaktien sei hieb- und stichfest und lasse keine Schlupflöcher offen, habe Guillot geäussert.
Von daher sei nicht mit grösseren Konzessionen zu rechnen, um das Sika-Management von seinem Entschluss abzuhalten, nach Closing des Deals zurückzutreten, so die ZKB weiter. Der angedrohte Rücktritt der Sika-Führung und das damit einhergehende Risiko eines negativen Einflusses auf die operative Entwicklung sowie das noch nicht vorhandene Vertrauen in Saint-Gobain als neuen Grossaktionär stimmen den ZKB-Analysten hinsichtlich der Sika-Aktie (‹Untergewichten›) jedenfalls weiterhin vorsichtig. (awp/mc/pg)