New York – Die gestiegene Unsicherheit angesichts einer neuen Variante des Coronavirus hat die Ölpreise am Montag stark belastet. Ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittag 49,37 US-Dollar. Das waren 2,89 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 2,88 Dollar auf 46,22 Dollar. Am Freitag hatten die Ölpreise noch den höchsten Stand seit März erreicht.
Börsianer verwiesen vor allem auf die neue Variante des Coronavirus, die sich derzeit rasch im Südosten Englands ausbreitet. Das Land stehe vor einer enormen Herausforderung, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock dem Sender Sky News. Nach ersten Erkenntnissen britischer Wissenschaftler ist die kürzlich entdeckte Variante um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form.
Vor diesem Hintergrund steigt den Händlern zufolge die Gefahr, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten wieder verstärkt eingeschränkt werden könnten und damit die Nachfrage nach Rohöl sinkt. Der Handels- und Personenverkehr zwischen der Europäischen Union (EU) und Grossbritannien wurde bereits stark eingeschränkt. Dies dürften die Wirtschaftsentwicklung dämpfen und damit auch die Nachfrage nach Rohöl verringern. Zudem gibt es auch bei den Brexit-Handelsgesprächen zwischen der EU und Grossbritannien bisher keine Einigung und die Zeit läuft davon.
Die Einigung von Demokraten und Republikaner im US-Kongress auf ein weiteres Corona-Konjunkturpaket stützte die Ölpreise nicht. An den Finanzmärkten war eine Einigung bereits erwartet worden. (awp/mc/pg)