Stimmung in Japans Industrie verbessert
Tokio – Die Stimmung unter den japanischen Industriemanagern hat sich nach der Natur- und Atomkatastrophe vom März dieses Jahres verbessert. Das teilte die japanische Zentralbank am Montag mit. Nach dem sogenannten Tankan-Bericht stieg der Stimmungsindex der Grossindustrie im Zeitraum zwischen Juli und September auf plus zwei Punkte nach minus neun im Vorquartal.
Der Wechsel von einem negativen zum positiven Wert zeigt, dass nun die Optimisten in der Mehrheit sind. Für die kommenden drei Monate wird ein weiterer Stimmungsanstieg auf plus vier Punkte erwartet. Die Erdbeben- und Tsunamikatastrophe, bei der im März mindestens 15’800 Menschen im Nordwesten Japans ums Leben kamen, hatte auch grosse Teile der Industrieproduktion lahmgelegt. Viele Unternehmen waren zwischenzeitlich gezwungen, ihren Betrieb einzustellen. Unter den Managern mittelgrosser Industriebetriebe verbesserte sich die Stimmungslage im Juli/September-Quartal auf minus 3 von minus 12 Punkten im Vorquartal. Bei kleineren Unternehmen stieg der Index von minus 21 auf minus 11.
Konjunkturanalyse und Stimmungsbericht
Der Tankan-Bericht ist eine umfassende Mischung aus Konjunkturanalyse und Stimmungsbericht. Detailliert beantworten die Unternehmen Fragen nach ihren Lagerbeständen, Zwischengewinnen oder zu erwartenden Verlusten sowie zu ihren Investitions- und Personalplänen. Anhand eines Indexes wird die Einschätzung der Unternehmen über ihre Geschäftslage bemessen. Das Wort Tankan ist eine Abkürzung für «kigyo tanki keizai kansoku chosa», was sich mit «Untersuchung zur kurzfristigen Konjunktureinschätzung der Unternehmen» übersetzen lässt. (awp/mc/ps)