Tokio – Rezessionsängste haben den japanischen Markt am Freitag weiter deutlich unter Druck gesetzt. Der Nikkei-225-Index brach um 3,72 Prozent auf 9.299,88 Punkte ein und ging damit auf dem tiefsten Stand seit Mitte März aus dem Handel. Auch der breit gefasste Topix rutschte um 3,07 Prozent ab auf 800,96 Punkte. Ein Marktteilnehmer sprach von Panik, dass das globale Wachstum unter den Schuldenlasten zum Erliegen kommt. Daraus resultiert eine massive Risikoaversion.
“Es geht die Angst um, dass die Wirtschaft weltweit wieder in eine Rezession zurückfällt, sagte ein Händler. Vor allem die grossen Exportwerte wie Sony oder Toyota verloren deutlich an Wert und zogen den Index nach unten. So sanken Toyota um 3,18 Prozent auf 3.040 Yen, und Honda verloren 3,02 Prozent auf 2.886 Yen. Für Sony-Anteile ging es sogar um 5,04 Prozent auf 1.828 Yen nach unten. Canon verbilligten sich um weitere 3,89 Prozent auf 3.580 Yen.
Neben den Sorgen über die weltweite Konjunktur belastet den japanischen Aktienmarkt vor allem der starke Yen. Die japanische Währung gab nach der Intervention am Donnerstag nur kurz nach und gewann zuletzt wieder an Wert. Der Dollar sank am Freitag in den ersten Handelsstunden wieder unter die Marke von 79 Yen.
Die japanische Notenbank geht in ihren Wachstumprognosen von einem deutlich niedrigeren Yen aus und Exporteure wie Toyota sehen Kurse von weniger als 80 Yen pro Dollar als Wachstumsbremse an. Der anhaltende Yen-Höhenflug belastet die stark von Ausfuhren abhängige japanische Wirtschaft, die ohnehin unter den Folgen der Naturkatastrophen im März leidet, zusätzlich. (awp/mc/upd/ps)