Tokio – Der japanische Aktienmarkt hat den Handel am Freitag erneut mit Kursverlusten beendet. Händler erklärten die trübe Stimmung mit starken Verlusten bei den Aktien führender japanischer Baukonzerne und einmal mehr mit der anhaltenden Sorge vor drohenden Verwerfungen an den Finanzmärkten im Zuge einer möglichen Staatspleite Griechenlands. Der Leitindex Nikkei 225 fiel um 0,64 Prozent auf 9.351,40 Punkte. Damit hat er seit Beginn der Woche per saldo 1,02 Prozent verloren. Für den breiter gefassten Topix ging es am Freitag um 0,87 Prozent auf 805,34 Punkte nach unten.
Zu den grossen Verlierern zählten die Aktien der Baukonzerne. Am Markt kursierten nach Aussage von Händlern Befürchtungen, dass die Regierung in Tokio die Investitionen zum Wiederaufbau der vom verheerenden März-Erdbeben zerstörten Gebiete kürzen könnte. Ausserdem senkten JP Morgan und Credit Suisse die Bewertung für die Aktien des Baukonzerns Sekisui House. Die Papiere gingen mit einem Minus von 5,66 Prozent auf 717 Yen aus dem Handel. Die Aktien des japanischen Branchenprimus Shimizu Corp rutschten um noch deutlichere 6,74 Prozent auf 318 Yen ab und standen damit an der Spitze der Verlierer im Nikkei-Index.
Zu den grossen Verlierer zählten auch die Aktien von Tokyo Electric Power (Tepco), der Betreibergesellschaft des havarierten Atomkraftwerks von Fukushima, mit einem Minus von 5,63 Prozent auf 302 Yen. Nach einem rasanten Höhenflug in den vergangenen Handelstagen mit Aufschlägen von insgesamt mehr als 50 Prozent hätten zum Wochenschluss Gewinnmitnahmen eingesetzt, hiess es von Händlern. Zudem habe die Aussage eines führenden Vertreters des japanischen Bankenverbandes belastet, wonach die Finanzinstitute des Landes keine Absicht haben, dem schwer angeschlagenen Tepco-Konzern Schulden zu erlassen.
Dagegen verbuchten die Papiere von Chubu Electric Power die stärksten Gewinne im Nikkei mit einem Aufschlag von 4,22 Prozent auf 1.335 Yen. Und schliesslich verloren die Aktien von Toyota 3,30 Prozent auf 1.230 Yen. Der japanische Autokonzern fährt die Produktion in seinen US-Werken weiter hoch. Die Fabriken erholten sich laut Konzernangaben schneller als gedacht von den Nachwirkungen des schweren Erdbebens in Japan. Die Naturkatastrophe hatte den Nachschub abgeschnitten und die Produktion teils zum Erliegen gebracht. (awp/mc/ps)