Tokio-Schluss: Freundlich
Tokio – In Japan hat der Nikkei-225-Index am Mittwoch moderat im Plus geschlossen. Nach einem überwiegend kaum veränderten Handelsverlauf legte er bis Handelsschluss zu und schloss mit einem Aufschlag von 0,27 Prozent auf 9.719,61 Punkten knapp unter seinem Tageshoch. Der noch breiter gefasste Topix-Index gewann 0,11 Prozent auf 839,41 Punkte.
Trotz des Sprungs in die Gewinnzone hätten sich die Anleger eher vorsichtig gezeigt, sagten Händler. Wegen der unsicheren Wirtschaftsaussichten in den USA sowie der Sorge um eine Spaltung der heimischen Regierungspartei seien sie lieber an den Seitenrändern geblieben.
Japans Ministerpräsident Naoto Kan muss sich wegen wachsender Kritik an seinem Umgang mit der Natur- und Atomkatastrophe im März einem Misstrauensvotum stellen. Diesem wollen sich angeblich auch mehrere Abgeordnete aus Kans eigener Demokratischer Partei DPJ anschliessen, wie japanische Medien berichten.
Nachdem laut Händlern die US-Bank Merrill Lynch wegen Sorgen um hohe Kosten aufgrund der Atomkatastrophe unter anderem die Aktie von Chubu Electric Power abstufte, standen vor allem Papiere aus dieser Branche im Fokus. Chubu Electric Power sanken um 2,18 Prozent auf 1.254 Yen. The Kansai Electric Power büssten 2,46 Prozent auf 1.350 Yen ein und Tokyo Electric Power sogar 5,68 Prozent auf 299 Yen. Letztgenannte Aktie litt insbesondere darunter, dass die Ratingagentur S&P die Kreditwürdigkeit des Unternehmens auf «Junk» senkte.
Sony-Papiere legten dagegen um 0,79 Prozent auf 2.180 Yen zu. Der japanische Elektronikkonzern will die Verluste in seinem Fernsehgeschäft im laufenden Geschäftsjahr halbieren, wie Finanzchef Masaru Kato der Zeitung «Nikkei» sagte. Im abgelaufenen Geschäftjahr (Ende März) hatte die Sparte einen Verlust von 75 Milliarden Yen (640 Mio Euro) gemacht. Grössten Anteil daran hätten die Kosten für LCD-Panel gehabt, sagte Kato. (awp/mc/ss)