Tokio – Der japanische Aktienmarkt hat am Mittwoch wegen Sorgen um die Deflationsspirale etwas leichter geschlossen. Nach zunächst positiv ausgefallenen Wirtschaftsdaten nach dem Erdbeben im März mehren sich die Anzeichen für wirtschaftliche Rücksetzer. Nach Daten der Regierung war die Produktion im November stärker zurückgegangen als von Analysten befürchtet.
Angesichts der Flut in Thailand war es zu Lieferengpässen bei der Versorgung mit Industrieteilen gekommen. Eine weitere Ursache für den Produktionsrückgang im vergangenen Monat sei der Höhenflug des Yen gewesen. Zudem sanken die Verbraucherpreise im November weiter um 0,2 Prozent zum Vorjahr und verstärkten damit die Sorgen um ein anhaltend deflationäres Umfeld.
Der Nikkei-225 gab in der Folge um 0,20 Prozent auf 8.423,62 Punkte nach, der marktbreite Topix verlor mit 0,39 Prozent auf 721,45 Punkte etwas deutlicher. Im Jahresverlauf hat der Nikkei bisher bereits rund 18 Prozent abgegeben.
Die Aktien von Sony gerieten mit einem Verlust von 2,38 Prozent in den Strudel der schwächeren Wirtschaftsaussichten. Das Unternehmen ist Japans grösster Exporteur von Verbraucherelektronik. Sharp traf die schlechte Stimmung gar mit einem Abschlag von 3,23 Prozent. Die Papiere der Betreiberfirma des während des Erdbebens im März in Havarie geratenen Atomkraftwerks in der Region Fukushima, Tokyo Electric Power (Tepco) , sackten um 11,85 Prozent ab, nachdem der japanische Handelsminister sich für eine übergangsweise Verstaatlichung ausgesprochen hatte. Der Einzelhändler J. Front Retailing legte nach einer Verdopplung seiner Gewinnprognose wegen niedrigerer Steuern um 3,66 Prozent zu. (awp/mc/pg)