Tokio – Belastet von einem neuen Rekordhoch beim Yen hat der japanische Aktienmarkt den Handel am Donnerstag mit deutlichen Verlusten beendet. Der Leitindex Nikkei-225 rutschte wieder unter die Marke von 9.000 Punkten. Der Schlussstand von 8,943,76 Punkte bedeutete ein Minus von 1,25 Prozent. Der breiter gefasste Topix Index gab um 1,20 Prozent auf 767,31 Punkte nach.
Die japanische Währung gilt wie auch der Schweizer Franken als «sicherer Hafen» und wird von Anlegern seit Monaten stark nachgefragt. Massnahmen der japanischen Regierung und Notenbank, den Yen abzuwerten, haben bislang noch keinen durchschlagenden Erfolg gebracht.
Aktien exportlastiger Konzerne aus der Elektronik- und Autobranche büssten angesichts der Yen-Stärke besonders deutlich an Wert ein. Papiere des Elektronikteile-Herstellers Minebea verloren 5,72 Prozent und notieren nun mit 313 Yen auf ihrem tiefsten Stand seit Februar 2009. Goldman Sachs hatte das Kursziel für Minebea-Aktien gesenkt. Toshiba-Papiere rutschten um 4,45 Prozent ab. Anteilsscheine von Mazda verbilligten sich um 5,67 Prozent, nachdem die Deutsche Bank ihr Kursziel für den Autobauer gekürzt hatte.
Gegen den Trend stemmten sich die Titel von Fast Retailing mit plus 3,27 Prozent. Ihr Kurs von 14.850 Yen ist der höchste seit April 2010. Goldman Sachs hatte die Papiere der umsatzmässig grössten Bekleidungskette Asiens von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft. Der operative Gewinn könnte sich bis zum Jahr 2020 wegen der anziehenden Umsätze in China und anderen asiatischen Ländern glatt verdoppeln, begründen die Goldman-Analysten ihre neue Anlageempfehlung. (awp/mc/ps)
Nikkei