Tokio – Die Ablehnung weiterer umfangreicher Anleihekäufe durch die Europäische Zentralbank (EZB) und das Ergebnis des ersten EU-Gipfel-Tages haben die Kurse am Freitag auch in Japan belastet. Händler verwiesen auf Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi vom Vortag, wonach zusätzliche massive Ankäufe von Staatsanleihen nicht geplant seien.
In der Nacht zum Freitag war es in Brüssel auch nicht gelungen, alle 27 EU-Staaten auf die von Deutschland und Frankreich vorgeschlagene striktere Haushaltsdisziplin einzuschwören. Nach Verlusten an der Wall Street gab der Nikkei 225 1,48 Prozent auf 8.536,46 Punkte nach und verzeichnete damit den zweiten Tag in Folge einen Rückgang. Der breiter gefasste Topix gab 0,94 Prozent auf 738,12 Punkte.
Die Tokioter Börse reagierte Händlern zufolge auch negativ auf einen Bericht, wonach die japanische Wirtschaft zuletzt weniger stark gewachsen ist, als von der Regierung prognostiziert. Angesichts der Probleme in Europa gerieten Exportwerte unter Druck. Die Aktie des Glasherstellers Nippon Sheet Glass , der am meisten in Europa umsetzt, gab 3,95 Prozent nach. Aktien des Kameraherstellers Nikon , der rund ein Viertel seiner Erlöse in Europa erzielt, fielen um 0,69 Prozent. Kyocera büssten 2,50 Prozent ein und Honda verloren 0,33 Prozent. (awp/mc/pg)