New York – Nach einer zweitägigen Zwangspause an der Wall Street wegen Hurrikan «Sandy» hat der Dow Jones Industrial am Mittwoch kaum verändert geschlossen. Die Nasdaq-Indizes gaben nach. Händler verwiesen darauf, dass die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago im Oktober weiter unter der Expansionsschwelle geblieben war. Zudem sprachen sie von Zurückhaltung vor wichtigen anstehenden Konjunkturdaten am Donnerstag und Freitag. Zunächst werden die noch ausstehenden Daten zum Verbrauchervertrauen des Conference Board und die Arbeitsmarktdaten des privaten Dienstleisters ADP bekannt gegeben. Zum Wochenschluss rückt vor allem der monatliche Arbeitsmarktbericht in den Fokus.
Der US-Leitindex, der kurz nach Börsenstart noch bis auf 13.189 Punkte gestiegen war, beendete den Tag mit minus 0,08 Prozent bei 13.096,46 Punkte. Auf Monatssicht verlor der Dow 2,54 Prozent. Der S&P 500-Index zeigte sich am Mittwoch fast unverändert mit plus 0,02 Prozent bei 1.412,16 Punkten. Wieder gehandelt wurde auch an der am Times Square gelegenen Börse Nasdaq. Der Nasdaq Composite sank um 0,36 Prozent auf 2.977,23 Punkte und der Nasdaq 100 büsste 0,67 Prozent auf 2.647,92 Punkte ein.
Nach dem symbolischen Läuten der Eröffnungsglocke an der Wall Street durch New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg versuchten die Händler wieder weitgehend zur Normalität zurückzukehren. Doch noch war nicht wieder alles beim Alten. Zwar war das Gebäude von den Fluten verschont geblieben, die Energie kam jedoch von Notstromgeneratoren.
Im Dow waren die Aktien von Walt Disney mit minus 2,02 Prozent grösster Verlierer. Der Unterhaltungskonzern will nach der Comicfirma Marvel und dem Animationsstudio Pixar nun auch den «Star Wars»-Macher Lucasfilm schlucken. Gründer und Alleineigentümer George Lucas darf sich dabei über gut 4 Milliarden US-Dollar (3,1 Mrd Euro) in Bargeld und Aktien freuen.
Dass IBM mit einem erneuten Aktienrückkauf eine weitere Milliardensumme an seine Aktionäre zurückgibt, verhalf den Papieren des IT-Konzerns hingegen zu einem Kursplus von 0,65 Prozent. Um 1,15 Prozent legten die Anteilsscheine von Microsoft zu und profitierten von einer starken Nachfrage nach dem neuen Betriebssystem des Softwareherstellers. Seit dem Marktstart von Windows 8 sind nach Angaben von Konzernchef Steve Ballmer bereits vier Millionen Anwender auf das neue Betriebssystem umgestiegen. Windows 8 ist seit Freitag weltweit verfügbar, sowohl für den PC als auch für mobile Geräte.
Die Titel des Autobauers General Motors (GM) sprangen nach einem besser als erwarteten Quartalsgewinn um 9,54 Prozent hoch. Auch Konkurrent Ford meldete ungeachtet der europäischen Schuldenkrise ein Rekordquartal, was dessen Aktien um 7,72 Prozent steigen liess.
Mit der Übernahme des US-Konzerns Schiff Nutrition International will der Pharma- und Chemiekonzern Bayer sein Health-Care-Geschäft ausbauen. Dass Gebot von 34 US-Dollar je Schiff-Aktie liess daraufhin die Papiere um 45,92 Prozent auf 33,84 Dollar in die Höhe schiessen.
An der Nasdaq gab es hingegen zahlreiche Verlierer, unter ihnen auch Schwergewichte wie Apple oder Amazon.com. Die Aktien des weltgrössten Online-Einzelhändlers Amazon hatten am Freitag trotz tiefroter Quartalszahlen um knapp 5 Prozent zugelegt. Nun gaben sie um 2,27 Prozent nach. Apple verloren 1,47 Prozent. Nach dem misslungenen Start des ersten eigenen Kartendienstes muss der zuständige Spitzenmanager Scott Forstall gehen. (awp/mc/pg/upd/ps)