US-Schluss: Dow dreht Riesenverlust in soliden Gewinn
New York – Mit einer furiosen Aufholjagd im späten Handel hat die Wall Street am Donnerstag ihre deutlichen Verlaufsverluste wettgemacht und mit fester Tendenz geschlossen. Eine nachvollziehbare Erklärung für die rasante Erholung blieben Börsianer aber schuldig.
Der Dow Jones Industrial war im Handelsverlauf aufgrund von Befürchtungen über zunehmende Handelsspannungen zwischen den USA und China zunächst um bis zu 2,7 Prozent abgesackt. Im späten Geschäft stieg der Leitindex dann innerhalb von gut 90 Minuten um rund 850 Punkte und endete mit einem Plus von 1,14 Prozent bei 23’138,82 Zählern.
Bereits an den beiden vorigen Handelstagen hatte der Dow in dem feiertagsbedingt dünnen Handel sehr stark geschwankt: An Heiligabend hatte er mit einem satten Minus von fast 3 Prozent geschlossen, während er am Vortag um rund 5 Prozent nach oben geschossen war.
Auch andere wichtige Indizes drehten am Donnerstag im Schlussgeschäft in positives Terrain. So ging der marktbreite S&P 500 mit einem Gewinn von 0,86 Prozent bei 2488,83 Punkten aus dem Geschäft. Dies war für den marktbreiten Index die stärkste Umkehrung innerhalb eines Handelstages seit acht Jahren. Der technologielastige Nasdaq 100 schloss 0,41 Prozent höher bei 6288,30 Zählern.
Unter den Einzelwerten standen Amazon-Titel im Anlegerfokus. Sie verloren zeitweise mehr als 5 Prozent, gingen dann aber doch nur mit einem moderaten Verlust von 0,6 Prozent aus dem Geschäft. Zuvor war bekanntgeworden, dass Indien – einer der weltweit am stärksten wachsenden Online-Märkte – seine Gesetzgebung für ausländische Internethändler wie Amazon verschärft hat.
Die Papiere von Visa gewannen 1,4 Prozent. Der Kreditkartenanbieter will den britischen Finanzdienstleister Earthport übernehmen und bietet 30 Pence je Earthport-Aktie. Diese schloss in London mit einem Kursplus von fast 280 Prozent.
Der Kurs des Euro baute im US-Handel seine Gewinne aus dem europäischen Geschäft leicht aus und notierte zuletzt bei 1,1438 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1377 US-Dollar festgesetzt. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen stiegen um 8/32 Punkte auf 102 31/32 Punkte und rentierten mit 2,78 Prozent. (awp/mc/pg)