New York – Nach der jüngsten Rekordrally an der Wall Street haben den Anlegern am Dienstag neue Kaufargumente gefehlt. Vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag sowie dem monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag übten sie sich statt dessen in Zurückhaltung.
Der Dow Jones Industrial sank letztlich um 0,47 Prozent auf 18’203,37 Punkte, nachdem er am Vortag bei 18’288 Punkten auf einem neuen Höchststand geschlossen hatte. Der marktbreite S&P-500-Index büsste 0,45 Prozent ein auf 2’107,78 Punkte.
An der Technologiebörse kamen die Kurse von ihrem höchsten Stand seit fünfzehn Jahren zurück: Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 rutschte um 0,54 Prozent auf 4’458,78 Punkte ab. Der breiter gefasste Nasdaq Composite hatte am Montag erstmals seit März 2000 wieder die Hürde von 5’000 Zählern genommen. Auch er rutschte mit einem Abschlag von 0,56 Prozent wieder darunter.
Dem schwächeren Trend konnten sich die Einzelhändler Best Buy und AutoZone nach Vorlage von Geschäftszahlen entziehen. Ihre Aktien legten um 1,42 Prozent und 0,36 Prozent zu.
Der Händler von Autoteilen konnte mit den Ergebnissen des zweiten Geschäftsquartals die Erwartungen übertreffen. Dem Elektronik-Spezialisten gelang in seinem vierten Quartal vergleichbares. Ausserdem erfreute er die Anleger mit der Ankündigung von Aktienrückkäufen und einer Sonderdividende. Die reguläre Quartalsausschüttung wurde zudem aufgestockt.
Schwächster Dow-Wert waren die Papiere von Cisco mit einem Abschlag von 2,15 Prozent. Am Vortag waren die Papiere des Netzwerkspezialisten noch auf den höchsten Stand seit November 2007 geklettert. Am anderen Indexende gewannen die Aktien von Boeing 1,15 Prozent.
Die Anteile des chinesischen Online-Riesen Alibaba rutschten mit einem Abschlag von in der Spitze fast 5 Prozent auf den tiefsten Stand seit ihrem Börsengang im vergangenen September. Die Anleger machen sich angesichts unerwartet hoher Gewinne beim Wettbewerber JD.com Sorgen um das Wachstum der grössten Online-Handelsplattform der Welt. Zuletzt blieb ein Verlust von 2,88 Prozent übrig.
Im Nasdaq 100 und S&P 500 hielten die Papiere des Chipherstellers Micron Technology mit minus 5,06 Prozent die rote Laterne. Händlern zufolge strichen die Experten der Investmentbank Nomura ihre Kaufempfehlung für den Spezialisten für Speicherbausteine. Samsung grabe Micron Marktanteile ab und die Technologieführerschaft bei DRAM und NAND gerate ins Schlingern.
Auch die Aktien von Seagate belastete bei minus 4,45 Prozent Börsianern zufolge ein Analystenkommentar. So rechneten die Experten von Merrill Lynch weiter nur mit einer unterdurchschnittlichen Entwicklung der Papiere des Festplattenherstellers.
Ford-Aktien sanken nach Absatzzahlen um 2,41 Prozent. Die Verkäufe gingen im Februar auf dem US-Markt um 2,0 Prozent zurück. US-Branchenprimus General Motors verbuchte indes einen Zuwachs um 4,2 Prozent. Die Anleger quittierten dies mit einem Kursaufschlag von 0,51 Prozent. (awp/mc/pg)