New York – Schwache Biotech-Aktien haben dem US-Aktienmarkt am Montag den Schwung genommen. Auch die optimistischen Erwartungen an den nach Handelsende erwarteten Apple-Quartalsbericht konnten die Verluste letztlich nicht verhindern. Die neue Woche wird auch wieder von der US-Geldpolitik geprägt: Am Dienstag beginnt die zweitägige Sitzung der US-Notenbank, deren Ergebnisse am Mittwoch veröffentlicht werden.
Im frühen Handel hatte der S&P-500-Index seinen Rekordkurs zunächst mit einem neuen Höchststand von 2125 Punkten noch fortgesetzt. Am Ende schloss der marktbreite Index aber 0,41 Prozent tiefer auf 2108,92 Punkten. Auch der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 konnte sein Hoch seit März 2000 nicht lange halten. Zuletzt gab er um 0,26 Prozent nach auf 4525,04 Punkte. Der Dow Jones Industrial verlor 0,23 Prozent auf 18 037,97 Punkte.
Am Generikamarkt kommt die von Anlegern erhoffte Fortsetzung der Konsolidierung weiterhin nicht voran. Die Aktien von Mylan sackten im Biotech-Sektor um um 5,71 Prozent ab. Der britisch-amerikanische Hersteller von Nachahmerpräparaten lehnt die Übernahmeofferte durch den israelischen Konkurrenten Teva weiterhin ab. Es gebe signifikante Wettbewerbsrisiken und das Angebot sei deutlich zu niedrig. Seinerseits beisst Mylan beim irischen Konkurrenten Perrigo mit seinem Vorstoss weiter auf Granit. Auch Perrigo sieht sich nicht angemessen bewertet. Teva-Anteile verbilligten sich um 4,32 Prozent, die Perrigo-Aktie verlor 2,39 Prozent.
Mollstimmung herrschte auch bei den Anlegern von Applied Materials . Ihre Aktie rutschte wegen der gescheiterten Halbleiter-Fusion mit Tokyo Electron um über 8,39 Prozent ab. Der Widerstand der US-Wettbewerbshüter machte den Plänen für ein neues amerikanisch-japanisches Schwergewicht in der Branche ein Ende. Applied Materials will jetzt eigene Aktien im Wert von bis zu 3 Milliarden Dollar am Markt zurückkaufen. Dies liess die Aktionäre jedoch zunächst kalt.
Apple-Aktien gehörten mit einem Aufschlag von 1,82 Prozent dagegen zu den Favoriten in den Indizes. Dem erfolgsverwöhnten Elektronikkonzern, der am vergangenen Freitag die Auslieferung seiner Computeruhr Apple Watch begonnen hatte, einen dicken Gewinnanstieg gegenüber dem Vorjahr zu.
Neue Nahrung für die Aufspaltungsfantasie trieb die Papiere von DuPont gar um 4,60 Prozent nach oben. Der Hedgefonds Trian Fund Management kann bei seinen Forderungen nun teilweise auf Unterstützung der einflussreichen Aktionärsvertretung Institutional Shareholder Services (ISS) setzen. ISS stellte sich hinter zwei Trian-Kandidaten für Sitze im Verwaltungsrat des Konzerns. Trian will seit einiger Zeit erreichen, dass sich DuPont nach der geplanten Abspaltung des Pigmentgeschäfts in zwei Teile aufteilt. (awp/mc/ps)