US-Schluss: Dow klettert 0,3% auf 22’093 Punkte

US-Schluss: Dow klettert 0,3% auf 22’093 Punkte

New York – Der Dow Jones Industrial hat am Freitag dank robuster Arbeitsmarktdaten den nächsten Rekord verbucht. Der Leitindex baute seinen höchsten Stand mit der Schlussglocke bis auf 22’092,81 Punkte aus und setzte so auch am achten Tag in Folge eine Bestmarke. Mit einem Aufschlag von letztlich 0,30 Prozent kommt er schon seit neun Handelstagen ohne Verluste aus – die längste positive Serie seit Februar. Im Wochenverlauf legte er um rund 1,2 Prozent zu.

In den USA war die Beschäftigung im Juli stärker gestiegen als erwartet und die Arbeitslosigkeit ging auf den tiefsten Stand seit 16 Jahren zurück. Laut der BayernLB verdeutlicht dies, dass «der Arbeitsmarkt insgesamt auf einem festen Fundament steht.» Etwas gebremst wurde die Euphorie unter Aktienanlegern aber davon, dass auch der US-Dollar von den Jobdaten gestützt wurde. Dies ist wiederum kontraproduktiv für die Exporte der US-Unternehmen.

Auch bei den übrigen Indizes waren die Vorzeichen positiv. Der S&P 500 legte um 0,19 Prozent auf 2476,83 Zähler zu und der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 gewann am Ende 0,15 Prozent auf 5899,91 Punkte. Rekorde konnten beide Indizes einmal mehr nicht erzielen. Sie hinken dem Dow seit einigen Tagen etwas hinterher.

Am Gesamtmarkt waren vor allem Finanztitel gefragt. Goldman Sachs etwa führten den Dow mit einem Anstieg um 2,6 Prozent an. Börsianern zufolge profitierten die Branchenwerte davon, dass die Arbeitsmarktdaten weiteren Zinsspielraum für die US-Notenbank Fed signalisieren, was gut für das Alltagsgeschäft der Banken ist. Wells Fargo entzogen sich dem aber mit einem 1 Prozent Minus. Bei dem Finanzinstitut könnnten die Kosten für diverse Rechtsstreitigkeiten die Rücklagen übersteigen.

Am Dow-Ende sanken Walt Disney um rund 1,3 Prozent. Sie knüpften so wie die gesamte Medienbranche an ihre jüngste Schwäche an. Dafür verantwortlich gemacht wurde das Fernsehnetzwerk Viacom, dessen Aktien als grösster Verlierer im Nasdaq 100 um fast 14 Prozent absackten. Laut Analystin Alexia Quadrani von JPMorgan wurden starke Resultate von einem enttäuschenden Ausblick überschattet. Unter anderem rechnet Viacom mit einer rückläufigen Abonnentenzahl bei seinen Pay-TV-Aktivitäten.

Ansonsten spielte die Musik am Freitag vor allem bei Nebenwerten. So sorgte GoPro unter seinen Anlegern für grosse Erleichterung. Nach harten Einschnitten präsentierte der Actionkamera-Spezialist im zweiten Quartal wieder bessere Zahlen, die Prognose für das laufende Vierteljahr übertraf ausserdem die Erwartungen. Die Aktien sprangen um fast 20 Prozent hoch. Zwischenzeitlich erreichten sie oberhalb von 10 Dollar den höchsten Stand seit Februar.

Noch kräftiger um fast 27,7 Prozent nach oben ging es für die Aktien des Online-Bewertungsportals Yelp . Neben starken Quartalszahlen und einem Aktienrückkaufprogramm begeisterte auch der angekündigte Verkauf des Essens- und Restaurantlieferservices Eat24. Dieser geht an den Online-Essenslieferanten Grubhub , mit dem Yelp auch eine strategische Partnerschaft eingeht. Dessen Titel rückten um 9 Prozent vor.

Bei Teva dagegen ging der Kursrutsch vom Vortag ungebremst weiter. Nachdem die Papiere des Generikaherstellers am Donnerstag wegen eines Milliardenverlusts, einer Prognosesenkung und einer massiv gekürzten Dividende schon um fast ein Viertel eingebrochen waren, sackten sie nun nochmals um mehr als 13 Prozent ab. Bei 20,41 Dollar erreichten sie zwischenzeitlich den tiefsten Stand seit 14 Jahren.

Im Gegenzug zum gefragten US-Dollar geriet der Eurokurs am Freitag nach den Jobdaten aus den USA erheblich unter Druck. Die Gemeinschaftswährung fiel bis auf 1,1728 Dollar, erholte sich dann aber etwas. Zuletzt wurden 1,1780 Dollar für einen Euro gezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1868 (Donnerstag: 1,1860) Dollar festgesetzt.

Das Interesse der Anleger am «sicheren Hafen» der US-Staatsanleihen war derweil nicht gross. Richtungweisende zehnjährige Papiere sanken um 11/32 Punkte auf 100 31/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,26 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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