US-Schluss: Dow Jones gibt 1,7% auf 24’024 Punkte nach

US-Schluss: Dow Jones gibt 1,7% auf 24’024 Punkte nach

New York – Aussagen von US-Präsident Donald Trump und seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron zum Iran haben die Wall Street am Dienstag auf Talfahrt geschickt. Schon davor hatten die weiter steigenden Renditen für amerikanische Staatsanleihen, welche die festverzinslichen Wertpapiere als Anlage im Vergleich zu Aktien attraktiver machen, sowie überwiegend negativ aufgenommene Unternehmenszahlen auf die Stimmung gedrückt.

Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss nach zwischenzeitlich heftigeren Verlusten mit 1,74 Prozent im Minus bei 24 024,13 Punkten. Der marktbreite S&P 500 büsste letztlich 1,34 Prozent auf 2634,56 Zähler ein und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 2,10 Prozent auf 6509,05 Punkte.

Macron brachte nach Gesprächen mit Trump in Washington ein neues Gesamtkonzept für den Umgang mit dem Iran ins Gespräch. Der vor allem in den USA umstrittene Atomdeal mit der islamischen Republik sei nur eine von vier Säulen der Politik. Es müssten in einem «neuen Deal» auch der Einfluss des Irans im Nahen Osten, die Begrenzung des iranischen Raketenprogramms und der langfristige Verzicht auf Atomwaffen geregelt werden, sagte Macron.

Damit kommt er in Teilen einer Forderung Trumps entgegen, der dem Iran zwar attestiert, den Atomdeal technisch einzuhalten, aber unter anderem mit seinem Raketenprogramm und der Förderung von Terror in der Region gegen dessen Geist zu verstossen. Trump schickte dagegen neue Drohungen in Richtung Teheran. «Wenn der Iran uns bedroht, dann wird er einen Preis zahlen, den wenige Länder bezahlt haben», sagte Trump. Der Iran stehe hinter vielen Schwierigkeiten im Nahen Osten.

Bis zum 12. Mai muss Trump entscheiden, ob die USA weiterhin Sanktionen gegen das Land aussetzen. Dies wird de facto auch als Entscheidung über den Verbleib der USA im internationalen Atomdeal mit dem Iran angesehen.

Zu den wenigen positiv aufgenommenen US-Unternehmensnachrichten gehörten am Dienstag die überraschend guten Geschäftszahlen des Telekomkonzerns Verizon : Dessen Aktien gewannen an der Dow-Spitze über 2 Prozent. Dagegen sackten die anfangs ebenfalls starken Caterpillar-Titel um 6,20 Prozent ab – ungeachtet ebenfalls überraschend guter Resultate und eines angehobenen Jahresziels für den um Sonderfaktoren bereinigten Gewinn je Aktie.

Der Mischkonzern United Technologies trotzte zum Jahresbeginn technischen Problemen bei den Flugzeug-Triebwerken seiner Sparte Pratt & Whitney und übertraf die Analystenprognosen. Zudem hob das Unternehmen seine Jahresziele für Umsatz und Gewinn an. Mit minus 1,10 Prozent hielten sich die Aktien etwas besser als der Dow.

Derweil verfehlte United-Konkurrent 3M die Erwartungen und senkte zudem sein Ergebnisziel, was den Anteilen einen Verlust von fast 7 Prozent einbrockte. Damit war 3M Schlusslicht im US-Leitindex. Die Titel des Getränkekonzerns Coca-Cola verloren trotz des Gewinnsprungs zum Jahresauftakt mehr als 2 Prozent.

Bei der Google-Mutter Alphabet stand ungeachtet der sprudelnden Werbeeinnahmen, die Umsatz und Gewinn nach oben katapultierten, ein Kursrutsch von viereinhalb Prozent zu Buche. Der Überschuss legte um 73 Prozent auf 9,4 Milliarden Dollar zu. Sondereffekte im Zuge einer Umstellung der Buchhaltung blähten das Ergebnis aber kräftig auf. Zudem senkten einige Analysten ihre Kursziele für die Aktien des Internetriesen.

Der Euro beendete erst einmal die Talfahrt der vergangenen Tage. Im New Yorker Handel bekam die Gemeinschaftswährung durch Trump und Macron noch einmal einen kleinen Schub und stieg auf 1,2235 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2213 (Montag: 1,2238) Dollar festgesetzt; der Dollar kostete damit 0,8188 (0,8171) Euro.

Richtungweisende US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit verloren zuletzt 5/32 Punkte auf 97 30/32 Punkte und rentierten mit 2,99 Prozent – zwischenzeitlich erreichte die Rendite sogar erstmals seit Anfang 2014 die Marke von 3 Prozent. (awp/mc/pg)

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