US-Schluss: Weitere Gewinne dank guter Zahlen

New York – Die US-Börsen haben am Dienstag dank guter Zahlen von Merck & Co sowie Sprint weiter zugelegt. Schwache Konjunkturdaten bremsten die Kursentwicklung nur kurzzeitig etwas ab.

Der Dow Jones Industrial schloss 0,53 Prozent höher bei 16 535,37 Punkten – damit fehlen ihm nur noch 0,58 Prozent zum Anfang April markierten Rekordhoch. Bereits zum Wochenauftakt hatten anziehende Übernahmeaktivitäten und gute Immobiliendaten die Ukraine-Krise in den Hintergrund gedrängt und dem US-Leitindex einen freundlichen Börsenschluss ermöglicht. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 0,48 Prozent auf 1878,33 Punkte hoch. An der Technologiebörse Nasdaq rückte der Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,82 Prozent auf 3573,99 Punkte vor.

Die US-Hauspreise in den zwanzig grössten Ballungsgebieten waren im Februar etwas weniger gestiegen als erwartet, wie der Case-Shiller-Hauspreisindex zeigte. Zudem hatte sich das Verbrauchervertrauen im April stärker eingetrübt als von Volkswirten prognostiziert. Allerdings wurde der Wert für den Vormonat nach oben revidiert.

Zudem schrieb Ulrich Wortberg von der Helaba, dass das Wachstumsszenario für die USA davon nicht in Frage gestellt werde. «Für die US-Notenbank gibt es im Hinblick auf die morgige FOMC-Entscheidung keinen Grund, den eingeschlagenen Pfad der sukzessiven Reduzierung des monatlichen Anleihekaufvolumens zu verlassen», betonte der Experte. Auch andere Beobachter gehen davon aus, dass der geldpolitische Ausschuss (FOMC) der Notenbank das sogenannte «Tapering» mit unvermindertem Tempo fortsetzen wird.

In der Ukraine hat sich die Lage zumindest nicht weiter verschärft. Die Nato konnte einen angeblichen russischen Truppenabzug aus dem Grenzgebiet zur Ukraine allerdings zunächst nicht bestätigen. «Wenn wir es in den kommenden Wochen lediglich mit weiteren Sanktionen zu tun haben, dürfte dies Investoren beruhigen», sagte ein Marktexperte. Allerdings warnte der russische Staatskonzern Gazprom vor möglichen Störungen von Gaslieferungen nach Europa.

Kurstreibende Nachrichten kamen abermals aus dem Pharmasektor. Die Aktien des Dow-Spitzenreiters Merck & Co zogen nach Zahlen zum ersten Quartal um 3,60 Prozent an. Der Konzern hatte dank Kosteneinsparungen trotz eines Umsatzrückgangs den Gewinn gesteigert. Das Ergebnis je Aktie (EPS) vor Sonderposten übertraf die Analystenerwartungen. Zudem bestätigte Konzernchef Kenneth Frazier den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr.

Die Papiere von Konkurrent Bristol-Myers Squibb gaben hingegen trotz besser als erwartet ausgefallener Quartalszahlen um 2,07 Prozent nach. Sie hatten allerdings schon in den vergangenen zwölf Monaten rund ein Viertel an Wert gewonnen.

Positiv überraschte auch das jüngste Zahlenwerk von Sprint . Der US-Mobilfunker hatte zum Jahresauftakt im hart umkämpften Markt weniger Kunden als gedacht verloren und hob zudem seine Jahresprognose an. Die Aktien sprangen um mehr als elf Prozent hoch.

Beim Reifenhersteller Goodyear sorgte die Bilanzvorlage indes für einen Kursrutsch von 7,55 Prozent. Der Continental-Konkurrent blieb sowohl mit dem um Sonderposten bereinigten EPS als auch dem Umsatz hinter den Erwartungen zurück.

Bei General Electric (GE) stand ein knappes Kursminus von 0,07 Prozent zu Buche. Im Übernahmepoker um den französischen Industriekonzern Alstom will nun der deutsche Konkurrent Siemens ein eigenes Angebot vorlegen. Voraussetzung sei allerdings eine Prüfung der Bücher des französischen Rivalen. Unklar ist, wie sich GE nun verhalten wird. Die Alstom-Führung hatte zuvor lange heimlich nur mit den Amerikanern verhandelt.  (awp/mc/pg)

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