US-Schluss: Erneut wenig Bewegung

US-Schluss: Erneut wenig Bewegung

New York – Die Wall Street ist am Mittwoch einmal mehr nur wenig vom Fleck gekommen. Vor dem wichtigen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag wagten sich die Anleger weiter nicht aus der Deckung.

Der Dow Jones Industrial geriet kurz vor Handelsende etwas mehr unter Druck und schloss 0,33 Prozent tiefer bei 20’855,73 Punkten. Damit trat der US-Leitindex, der noch vor einer Woche erstmals über 21’000 Punkte gestiegen war, weiter auf der Stelle. Kaum besser schlugen sich die anderen Indizes: Der breiter gefasste S&P 500 sank um 0,23 Prozent auf 2’362,98 Zähler, wogegen der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 um 0,16 Prozent auf 5’359,81 Punkte zulegte.

Die Beschäftigungsentwicklung im Februar dürfte robust ausgefallen sein, da die Privatwirtschaft Zahlen des Dienstleisters ADP zufolge im vergangenen Monat deutlich mehr Stellen geschaffen hatte als erwartet. Dies würde die am Markt schon als sicher angesehene Zinsanhebung durch die US-Notenbank Fed in der kommenden Woche untermauern. Ein solcher Schritt würde zwar die optimistischen Konjunkturerwartungen der Fed belegen, könnte aber auch die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren schmälern.

Für Gesprächsstoff sorgte Übernahmefantasie in der Chemiebranche. Der US-Konzern PPG Industries prüfe eine teilweise oder komplette Übernahme des niederländischen Konkurrenten Akzo Nobel, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Es sei allerdings nicht sicher, dass es zu einer solchen Transaktion kommen werde. Die PPG-Titel zogen um 6 Prozent an. Ein Unternehmenssprecher habe den Bericht nicht kommentieren wollen, während bei den Niederländern bisher niemand zu erreichen gewesen sei, so Bloomberg weiter.

Im Dow zeigten sich die Anteilscheine des Sportartikelherstellers Nike mit einem knappen Minus ziemlich unbeeindruckt von starken Geschäftszahlen und optimistischen Wachstumsplänen des deutschen Konkurrenten Adidas.

Dagegen gehörten die Aktien der Ölkonzerne Chevron und ExxonMobil mit Verlusten von jeweils fast 2 Prozent zu den schwächsten Werten im Leitindex. Sie litten unter den deutlich sinkenden Ölpreisen. Bei ExxonMobil kam eine skeptische Studie der HSBC hinzu. Die britische Investmentbank hatte das Kursziel nach dem jüngsten Strategietag des Ölkonzerns von 90 auf 85 US-Dollar gesenkt, die Einstufung aber auf «Hold» belassen.

An der Technologiebörse Nasdaq büssten Ciena-Titel 8,41 Prozent ein. Der Netzwerkspezialist war im ersten Geschäftsquartal mit der Ergebnisentwicklung hinter den Marktschätzungen zurückgeblieben. Der Mittelwert der vom Unternehmen angepeilten Umsatzspanne für das zweite Quartal habe hingegen über den Erwartungen gelegen, hiess es.

Für Urban Outfitters ging es um 2,60 Prozent bergab. Die Bekleidungskette hatte leicht enttäuschende Resultate für das abgelaufene Quartal vorgelegt und für das laufende Jahresviertel eine Fortsetzung der verhaltenen Geschäftsentwicklung in Aussicht gestellt.

Dagegen konnten die Aktionäre von Börsenneuling Snap nach einer Berg- und Talfahrt etwas durchschnaufen: Letztlich stabilisierten sich die Titel des Unternehmens, das hinter der populären Foto-App Snapchat steht, mit einem Plus von 6,39 Prozent bei 22,81 Dollar sichtbar. Vorangegangen waren ein fulminanter Börsengang am Donnerstag mit einem weiteren Kursanstieg am Freitag, bevor der Absturz der vergangenen zwei Tage die Gewinne überwiegend pulverisiert hatte. Im Vergleich zum Ausgabepreis von 17 Dollar liegt die Aktie zwar immer noch klar im Plus, aber auch unter dem ersten Kurs von 24 Dollar.

Der Euro notierte zuletzt bei 1,0544 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0556 (Dienstag: 1,0576) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9473 (0,9455) Euro. Am Markt für US-Staatsanleihen schrumpften die Anfangsverluste: Zuletzt gaben richtungweisende zehnjährige Papiere noch um 9/32 Punkte auf 97 11/32 Punkte nach und rentierten mit 2,55 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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