New York – Nach der jüngsten Verlustserie haben sich die US-Aktienmärkte am Donnerstag mit einer zarten Stabilisierung zurückgemeldet. Die angespannte Lage durch die Corona-Pandemie verhindert allerdings weiterhin eine nachhaltige Erholung. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 0,95 Prozent fester bei 20’087,19 Punkten. Im frühen Handel war der US-Leitindex noch um mehr als 3,5 Prozent abgesackt, hatte danach aber auch um bis zu 2,7 Prozent zugelegt.
Der marktbreite S&P 500 gewann zum Handelsschluss 0,47 Prozent auf 2409,39 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 1,58 Prozent auf 7288,52 Punkte zu.
Aktuelle US-Konjunkturdaten hatten nur geringen Einfluss auf die Kurse. Das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia verzeichnete im März den stärksten jemals ermittelten Rückgang. Auch das Defizit in der US-Leistungsbilanz reduzierte sich im vierten Quartal deutlich. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg dagegen in der vergangenen Woche erheblich.
Aus Branchensicht waren Aktien aus dem Öl- und Gassektor am meisten gefragt. Die Ölpreise hatten nach der jüngsten Talfahrt zu einer Erholung angesetzt. Sie profitierten dabei auch von zahlreichen Notmassnahmen führender Notenbanken im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise.
Unter den Einzelwerten dominierten einmal nicht die Hiobsbotschaften. So schnellten die zuletzt arg gebeutelten Aktien von Tesla um mehr als 18 Prozent nach oben. Zuvor hatten die Analysten von Morgan Stanley die Papiere des Elektroauto-Herstellers auf «Equal Weight» hochgestuft.
Die Papiere von Tiffany gewannen gut 13 Prozent. Der französische Luxuskonzern LVMH überlegt Kreisen zufolge, Aktien des US-Juweliers am freien Markt aufzusammeln. LVMH hatte im November den Kauf von Tiffany beschlossen. In der Zwischenzeit waren die Papiere durch den Corona-Crash deutlich billiger geworden.
Dagegen setzten die Aktien der Fluggesellschaften Delta Air Lines und American Airlines ihren zuletzt steilen Sinkflug fort. Sie verloren 8,4 beziehungsweise 11,7 Prozent.
Nach neuen Notmassnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) rutschte der Eurokurs im US-Handel noch weiter ab. Im Tief war die Gemeinschaftswährung bis auf 1,0655 US-Dollar gefallen, den tiefsten Kurs seit rund drei Jahren. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0801 (Mittwoch: 1,0934) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9258 (0,9146) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen kletterten um 5/32 Punkte auf 103 1/32 Punkte nach oben. Sie rentierten mit 1,17 Prozent. (awp/mc/ps)