US-Schluss: Anleger gehen ins Risiko – Apple auf Rekordhoch
New York – Die schwungvolle Erholung der Aktienkurse an der Wall Street vom Wochenbeginn hat sich am Dienstag fortgesetzt. Die Sorgen vor den wirtschaftlichen Folgen einer Ausbreitung der neuen Corona-Variante Omikron liessen weiter nach. Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 1,40 Prozent auf 35 719,43 Punkte. Die Papiere von Apple markierten ein neuerliches Rekordhoch.
Noch stärker als beim Dow ging es mit den Kursen an der technologielastigen Börse Nasdaq aufwärts. Der Nasdaq 100 rückte um 3,03 Prozent auf 16 325,66 Zähler vor. Halbleiteraktien wie Applied Materials , ASML , Nvidia und NXP Semiconductors gewannen bis zu acht Prozent. Der marktbreite S&P 500 stieg um 2,07 Prozent auf 4686,75 Punkte.
Nach Angaben des US-Immunologen Anthony Fauci könnte die Omikron-Variante des Coronavirus weniger schwere Krankheitsverläufe hervorrufen. Bei den Fällen, die man aktuell auswerte, beobachte man verhältnismässig milde Krankheitsverläufe. Fauci mahnte allerdings, dass es noch zu früh für eine abschliessende Bewertung sei.
Erste Indizien aus Südafrika wiesen auf einen deutlich kürzeren Krankenhausaufenthalt bei einer Infektion mit Omikron hin als bei der Delta-Variante, schrieb Analyst David Mackie von der Investmentbank JPMorgan. Das könne «eine grosse Rolle spielen, um den Druck auf die Gesundheitssysteme zu mildern bei einer starken Infektionswelle mit Omikron».
Die Aktien des Chipkonzerns Intel zählten zu den Spitzenwerten im Dow mit einem Plus von 3,1 Prozent. Der Halbleiterhersteller will die israelische Tochter Mobileye zur Jahresmitte 2022 an die Börse bringen. Intel will nach dem Börsengang aber Mehrheitseigner beim Entwickler von Technologien zum autonomen Fahren bleiben.
Apple-Aktien zogen um 3,5 Prozent an auf ein weiteres Rekordhoch. Neben der allgemeinen Erholungsrally von Tech-Aktien trieb ein Kommentar von Morgan Stanley an. Die Experten der US-Bank rechnen damit, dass der iPhone-Hersteller von neuen Produkten im Geschäft mit der sogenannten virtuellen Realität und mit dem autonomem Fahren profitieren wird.
Am Ende des Dow fanden sich mit minus 1,6 Prozent die Anteile von Merck & Co , nachdem das Investmenthaus Guggenheim die Kaufempfehlung für die Aktien des Pharmakonzerns gestrichen hatte.
Gesucht waren neben den Aktien der Technologiebranche auch Titel aus der Finanzindustrie. So gewannen Goldman Sachs 2,8 Prozent und Morgan Stanley 3,3 Prozent. American Express gewannen 3,9 Prozent und Visa 2,3 Prozent.
Der Euro stabilisierte sich im US-Devisenhandel und kostete zuletzt 1,1267 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1256 (Montag: 1,1287) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8884 (0,8859) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen waren aufgrund der allgemein steigenden Risikobereitschaft der Anleger wie schon am Vortag nicht gefragt. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries fiel um 0,19 Prozent auf 131,09 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere betrug 1,48 Prozent. (awp/mc/pg)