US-Schluss: Dow zollt Rally Tribut – Nasdaq behauptet sich

Boerse

New York – An der Wall Street haben es die Anleger nach den jüngsten Gewinnen am Dienstag etwas ruhiger angehen lassen. Der Dow Jones Industrial schloss 0,55 Prozent im Minus bei 28 679,81 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,63 Prozent auf 3511,93 Punkte nach unten. Der vortags besonders starke technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 behauptete sich dagegen mit einem Minus von lediglich 0,04 Prozent auf 12 083,17 Zähler.

Der Markt wartet immer noch auf Fortschritte in den Verhandlungen um ein neues Corona-Konjunkturprogramm – mit der nahenden US-Präsidentschaftswahl schwindet offenbar die Hoffnung auf einen baldigen Durchbruch. Dagegen kamen auch mehrheitlich erfreuliche Unternehmensnachrichten nicht an.

Die Aktien der Grossbanken JPMorgan und Citigroup büssten trotz guter Quartalszahlen mehr als anderthalb beziehungsweise knapp fünf Prozent ein. Während der US-Branchenprimus seinen Gewinn dank des anhaltenden Booms im Wertpapierhandel überraschend steigerte, übertraf Citigroup trotz einer rückläufigen Geschäftsentwicklung sowie einer Millionenstrafe die Markterwartungen.

Bei Johnson & Johnson stand ein Kursrückgang von mehr als zwei Prozent zu Buche. Der Pharma- und Medizintechnikkonzern unterbrach eine Studie für einen künftigen Corona-Impfstoff wegen einer ungeklärten Erkrankung eines Probanden vorübergehend. Unerwartet gute Quartalszahlen und optimistischere Erwartungen für das Jahr halfen der Aktie nicht. Titel des Konkurrenten Eli Lilly büssten wegen der Unterbrechung einer Studie mit einem Antikörper zur Behandlung von Corona knapp drei Prozent ein.

Die Anteilscheine von Delta Air Lines sanken nach einem erneuten Milliardenverlust sowie einem Umsatzeinbruch im dritten Quartal um mehr als zweieinhalb Prozent. Nun mustert die Fluggesellschaft reihenweise ältere Flugzeuge aus und will neue Maschinen etwa vom europäischen Hersteller Airbus teilweise erst Jahre später abnehmen.

Die mit Spannung erwartete Präsentation neuer Produkte sorgte bei Apple nicht für Begeisterung. Schon Stunden vor Beginn der Veranstaltung hatte die zu Wochenbeginn herrschende Vorfreude merklich nachgelassen. Daran änderte auch die Vorstellung des neuen iPhone 12 als erstes Apple-Smartphone mit dem superschnellen 5G-Datenfunk nichts: Zuletzt verloren die Aktien des Technologiekonzerns über zweieinhalb Prozent.

Überzeugen konnte die Anleger dagegen Walt Disney : Dass der Unterhaltungskonzern inmitten der Corona-Krise seine Konzernstruktur anpasst, um sich künftig stärker auf den boomenden Streaming-Markt auszurichten, schob die Aktien mit einem Plus von mehr als drei Prozent an die Dow-Spitze.

Beim weltgrössten Vermögensverwalter Blackrock sorgte ein überraschend hoher Quartalsgewinn für einen fast vierprozentigen Kursanstieg, womit die Aktie auf einen Rekordstand kletterte.

Der Euro rutschte deutlich unter die Marke von 1,18 US-Dollar – im New Yorker Handel kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt 1,1747 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs davor auf 1,1787 (Montag: 1,1799) Dollar festgesetzt und der Dollar hatte damit 0,8484 (0,8475) Euro gekostet. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg um 0,22 Prozent auf 139,21 Punkte. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen sank auf 0,73 Prozent. (awp/mc/pg)

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