US-Schluss: Dow Jones legt 0,2% auf 25’120 Punkte zu
New York – An der Wall Street hat sich am Dienstag eine freundliche Stimmung breit gemacht. Das galt vor allem an der Technologiebörse Nasdaq, wo die Kurse wachstumsstarker Unternehmen wie Facebook , Amazon und der Google-Holding Alphabet sämtlich neue Rekordstände meldeten.
Der Nasdaq 100 Index rückte um 0,63 Prozent auf 7403,89 Punkte vor und damit ebenfalls auf ein Rekordhoch. Analyst Frank Wohlgemuth von der National-Bank sprach mit Blick auf die anstehenden Quartalszahlen von hohen Erwartungen der Investoren. Diese rechneten mit «hervorragenden Geschäften» grosser Technologiekonzerne.
Der Dow Jones Industrial stieg um 0,22 Prozent auf 25’119,89 Punkte, nachdem er im frühen Handel noch leicht nachgegeben hatte. Der marktbreite S&P 500 legte um 0,40 Prozent auf 2809,55 Punkte zu.
Der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, stellte in einer Rede vor dem Bankenausschuss in Washington weitere schrittweise Anhebungen der Leitzinsen in Aussicht. Zudem sprach sich Powell für einen freien Handel aus. «Generell sind Länder stärker gewachsen, die offen für Handel sind», sagte Powell. Die von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Handelskonflikte hatten die Finanzmärkte zuletzt immer wieder belastet.
Die Euphorie der Anleger für die Grossen der Internetbranche und der Social Media ist ungebrochen: Aktien von Facebook und Alphabet erreichten neue Rekordstände, nachdem sie seit Jahresbeginn jeweils um rund 17 Prozent zugelegt hatten. Am beeindruckendsten ist die Kursentwicklung von Amazon mit einem Aufschlag von fast 60 Prozent in diesem Jahr auf das Rekordhoch von 1851,69 Dollar.
Mit Blick auf Alphabet und Facebook machte Analyst Mark Kelley von der Investmentbank Nomura noch immer Wachstumspotenzial bei der digitalen Werbung aus. Für die Platzhirsche Google und Facebook dürften die Stücke von diesem Kuchen besonders gross ausfallen, prognostizierte Kelley. Amazon profitiert derweil von der Erschliessung immer neuer Märkte.
Selbst der anfangs um bis zu 14 Prozent eingebrochene Netflix-Kurs berappelte sich und lag zuletzt mit gut 5 Prozent im Minus. Enttäuschende Neukundenzahlen im zweiten Quartal belasteten den Kurs des Online-Videoanbieters. Allerdings hatte sich dieser seit Jahresbeginn verdoppelt, die Erwartungen an der Börse waren also hoch gesteckt. Die meisten Analysten hielten an ihren optimistischen Prognosen für Netflix fest.
Der Konsumgüter- und Pharmakonzern Johnson & Johnson überzeugte die Anleger dagegen mit seinen Geschäftszahlen. Das Unternehmen profitierte vor allem vom Pharmageschäft. Die Anteilsscheine lagen mit plus 3,5 Prozent an der Spitze des Dow.
Die Anteilsscheine des US-Krankenversicherers UnitedHealth gerieten unter Druck, obwohl der Konzern nach einem guten Quartal noch zuversichtlicher geworden war. Allerdings blieb der Mittelwert der Prognosespanne für den Gewinn je Aktie im Gesamtjahr unter den Erwartungen der Analysten. Der Kurs rutschte um 2,6 Prozent ab an das Ende des Dow.
Aktien von Goldman Sachs gaben trotz guter Quartalszahlen leicht nach. Der Wechsel an der Spitze der Bank könnte für Vorsicht sorgen. Lloyd Blankfein wird Ende September als Chef zurücktreten und den Stab an den Vorstand David Solomon übergeben.
Am US-Rentenmarkt traten richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen bei 100 4/32 Punkten auf der Stelle und rentierten mit 2,860 Prozent. Der Eurokurs gab nach und wurde im späten New Yorker Devisengeschäft bei 1,1662 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1707 (Montag: 1,1720) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8542 (0,8532) Euro. (awp/mc/pg)