New York – Die Anleger am US-Aktienmarkt bleiben in Rekordlaune: Der Dow Jones Industrial hat am Donnerstag den dritten Tag in Folge auf einem neuen Höchststand geschlossen. Händler begründeten die anhaltend freundliche Stimmung an den Aktienmärkten mit positiven Konjunkturdaten. Die bereits vor Börsenstart veröffentlichten Zahlen zu den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe zum Beispiel fielen besser als erwartet aus. Hinzu kamen gute Daten zur Produktivität in den USA.
Für den Dow ging es am Ende um 0,23 Prozent nach oben auf einen neuen Rekordstand in Höhe von 14.329,49 Punkte. Im Handelsverlauf war er sogar bis auf 14.354,69 Punkte vorgerückt. Bereits am Dienstag hatte der weltweit bekannteste Aktienindex die alte Bestmarke vom Oktober 2007 geknackt. Der S&P 500 rückte am Donnerstag um 0,18 Prozent auf 1.544,26 Punkte vor. Auch an der technologielastigen Nasdaq-Börse legten die Indizes zu: Der Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,25 Prozent auf 2.799,49 Punkte, der breiter gefasste Composite-Index gewann 0,30 Prozent auf 3.232,09 Punkte.
Der Markt sehe die US-Wirtschaft positiver als noch zu Beginn des Jahres und das spiegele sich in der überdurchschnittlichen Kursentwicklung auch wider, sagte ein Investment-Stratege. Dies könnte auch so weitergehen: «Die Notenbank wird die geldpolitischen Zügel weiter locker lassen, und auch der am Freitag anstehende grosse Arbeitsmarktbericht dürfte gute Daten bringen.»
An der Dow-Spitze kletterten die Papiere der Bank of America um 2,85 Prozent. Damit knüpften sie an ihre deutlichen Vortagesgewinne an. Den zweiten Platz sicherten sich die Titel des Flugzeugbauers Boeing mit plus 2,49 Prozent.
Der Medienkonzern Time Warner trennt sich nach der Internettochter AOL und dem Geschäft mit Kabelanschlüssen nun auch von seinen Zeitschriften. Die Verlagssparte Time Inc. mit den grossen Magazinen «Time» oder «Fortune» soll als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden. Durch die Abspaltung könne sich der Konzern auf Film und Fernsehen konzentrieren, begründete Firmenchef Jeff Bewkes den Schritt. Die Time-Warner-Aktien stiegen um 2,38 Prozent.
Die Anteilsscheine von Colgate büssten im Handelsverlauf einen Grossteil ihrer Gewinne wieder ein und retten ein Plus von 0,05 Prozent ins Ziel. Der Konsumgüterhersteller nimmt einen Aktiensplitt vor und stockt seine Dividende auf.
Bei den Dell-Titeln stand ein Minus von 0,70 Prozent auf 14,22 US-Dollar zu Buche. Die 24,4 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Computerbauers gerät ins Wanken. Nachdem gleich zu Beginn zwei Grossaktionäre gegen den aus ihrer Sicht zu niedrigen Preis gewettert haben, tritt nun auch noch ein berühmt-berüchtigter Milliardär auf den Plan: Carl Icahn hat sich klammheimlich bei Dell eingekauft und lehnt das Geschäft ebenfalls ab. Die Übernahme durch Gründer Michael Dell sei «nicht im besten Interesse der Dell-Anteilseigner», erklärte Icahn. Die gebotenen 13,65 Dollar je Aktie seien zu wenig. Sein Gegenvorschlag: Dell solle eigenständig bleiben, sich hoch verschulden und eine Sonderdividende ausschütten. (awp/mc/pg)