US-Schluss: Dow gibt 0,2% auf 17’793 Punkte nach

New York – Die New Yorker Börsen haben am Montag ihre Aufwärtsdynamik verloren. Händler sprachen von einer Atempause nach der jüngsten Kursrally: In der Vorwoche war der Dow Jones Industrial um 3,35 Prozent gestiegen. Das Rekordhoch bei 18 351 Punkten vom Mai dieses Jahres rückte wieder in Sichtweite. Nun ging das weltweit bekannteste Aktienbarometer um 0,17 Prozent tiefer bei 17’792,68 Punkten aus dem Handel. Auch das Minus bei Pfizer-Aktien nach der Riesen-Hochzeit in der Pharmabranche mit Allergan belastete.

Der breit gefasste Aktienindex S&P 500 bröckelte um 0,12 Prozent auf 2086,59 Punkte ab. Der Nasdaq-100-Index ging 0,25 Prozent tiefer bei 4674,79 Punkten aus dem Handel.

Die zunächst positiv aufgenommene Erholung der Energiepreise konnte nicht bis zum Sitzungsende helfen. Der zuletzt im Abwärtsstrudel befindliche Rohölpreis profitierte nur kurz von Aussagen aus Saudi-Arabien, wonach das wichtigste Förderland der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) bereit sei zu Gesprächen mit Nicht-Opec-Staaten zur Stabilisierung der Ölpreise.

In einer Rekordübernahme will der Viagra-Konzern Pfizer den Botox-Hersteller Allergan schlucken. Es entstünde der grösste Pharmakonzern der Welt. Analyst Tim Anderson vom US-Analysehaus Bernstein Research sieht die neu entstehende Pfizer als Konzern mit interessanten Produkten, der mit einer viel geringeren Steuerlast dastehen kann. Der Übernahme-Rahmen entspreche seinen Erwartungen. Pfizer-Aktien verloren am Dow-Ende 2,64 Prozent, die Papiere von Allergan fielen um 3,44 Prozent zurück.

Der Technologiesektor habe zudem mit einem klaren Minus von 1,30 Prozent beim Schwergewicht Apple auf die Stimmung gedrückt, sagten Händler. Dagegen strebten einige Aktien aus der Internet-Branche weiter nach oben. Sowohl die A- als auch die C-Aktien der früher unter Google bekannten Suchmaschine Alphabet erreichten im Handelsverlauf ein Rekordhoch, gingen aber schliesslich nahezu unverändert aus dem Handel. Papiere des Internet-Händlers Amazon, die ebenfalls auf den höchsten bisher erreichten Kurs stiegen, schlossen hingegen 1,58 Prozent höher.

Aber auch andere Übernahmepläne hielten die Börsianer in Atem: Diebold-Aktien rutschten um 6,69 Prozent ab. Der US-Konzern will den angeschlagenen Geld- und Kassenautomaten-Hersteller Wincor Nixdorf aus Paderborn für bis zu 1,7 Milliarden Euro kaufen. Der neue Konzern soll künftig Diebold Nixdorf heissen und seinen rechtlichen Sitz in North Canton (Ohio) haben. Ein weiterer Stellenabbau ist zumindest für Deutschland nicht vorgesehen.

Alcoa-Aktien gingen 4,37 Prozent höher aus dem Handel. Der von Paul Singer kontrollierte Hedgefonds Elliott hält nun 6,4 Prozent an dem US-Aluriesen. Zudem hatte Citigroup-Analyst Brian Yu schon zuvor daran erinnert, dass sich das Rohstoff-Unternehmen aufteilen könnte. In diesem Fall könnte der Konzern vier bis fünf Prozent mehr wert sein.

Der Eurokurs kämpfte mit der 1,06-US-Dollar-Marke. Die Gemeinschaftswährung wurde zuletzt in New York bei 1,0630 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0631 (Freitag: 1,0688) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9407 (0,9356) Euro. Bei den Staatsanleihen der USA fiel der Kurs richtungweisender zehnjähriger Papiere um 17/32 auf 98 9/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,19 Prozent. Händler nannten das Geschäft schleppend. (awp/mc/upd/ps)

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