New York – Der US-Aktienmarkt hat am Donnerstag nach dem Beginn der Berichtssaison mit Gewinnen geschlossen. Für grosse Sprünge reichte es allerdings nicht. Die Anleger warteten nach den durchwachsenen Zahlen des Aluminiumkonzerns Alcoa darauf, dass die US-Berichtssaison Fahrt aufnimmt, sagte ein Börsianer. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial arbeitete sich erst im späten Handel etwas deutlicher in die Gewinnzone vor. Er schloss mit einem Plus von 0,31 Prozent bei 17’958,73 Punkten.
Der breit gefasste S&P 500 stieg um 0,45 Prozent auf 2091,18 Zähler und an der Technologiebörse Nasdaq ging der Auswahlindex Nasdaq 100 mit einem Plus von 0,64 Prozent auf 4403,95 Punkte aus dem Handel.
Insgesamt seien die Erwartungen mit Blick auf die Geschäftsentwicklungen der Unternehmen zwar nicht sonderlich hoch, sagte Marktanalyst Michael Hewson vom Wertpapierhändler CMC Markets UK. Auf dem aktuellen Bewertungsniveau von Aktien müssten diese aber schon deutlich übertroffen werden, um die Kurse auf Rekordhöhen zu treiben.
Zudem bleibt die Geldpolitik der US-Notenbank Fed ein wichtiges Thema. Die Anleger rätseln weiter über den Zeitpunkt einer ersten Leitzinserhöhung in den USA nach der Finanzkrise. Zur Wochenmitte hatte auch das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung nicht die erhofften Hinweise gebracht. Das Dokument zeigte nur, dass unter den Notenbankern weiter keine Einigkeit herrscht. Eine spätere Zinswende würde den Aktienmarkt stützen, der seit Jahren vom billigen und reichlich verfügbaren Geld der Notenbanken angetrieben wird.
Die Aktien von Alcoa knickten am Donnerstag als einer der schwächsten Werte im S&P 500 um 3,37 Prozent ein. Zwar hatte der Alukonzern im abgelaufenen Quartal unter dem Strich etwas mehr verdient als am Markt erwartet worden war, der Umsatz war allerdings hinter den Schätzungen zurückgeblieben.
Daneben richteten sich die Blicke auf Aktien von Intel und Altera. Der US-Chiphersteller Intel lässt laut einem Medienbericht doch die Finger vom Wettbewerber. Grund für den Abbruch von Übernahmegesprächen seien unterschiedliche Preisvorstellungen. Einige Investoren setzen aber offenbar weiter auf eine Einigung: nach anfänglichen Verlusten gewannen die Altera-Papiere 3,17 Prozent. Die Anteilsscheine von Intel gaben hingegen moderat nach.
An der Spitze des US-Leitindex Dow Jones aber stiegen die Papiere von General Electric (GE) um 2,88 Prozent. Zuvor hatten Medien berichtet, dass der US-Industrieriese davor steht, ein milliardenschweres Immobilienvermögen zu Geld zu machen.
Beim angeschlagenen Onlinespiele-Entwickler Zynga übernimmt Gründer Mark Pincus wieder das Ruder. Überraschend kündigte das vor allem für den einstigen Facebook-Hit ‹Farmville› bekannte Unternehmen den Abgang von Firmenchef Don Mattrick an. Bei Investoren kam all das nicht gut an: Der Kurs sackte um fast 18 Prozent ab. Anscheinend trauten die Anleger Pincus nicht zu, den von seinem Vorgänger eingeleiteten Sanierungskurs fortzusetzen, sagte ein Analyst. (awp/mc/upd/ps)