US-Schluss: Anleger gehen vor Wochenende in Sicherheit

US-Schluss: Anleger gehen vor Wochenende in Sicherheit
(Adobe Stock)

New York – Vor einem mit Risiken verbundenen Wochenende haben sich die Anleger an den US-Börsen nicht mehr vorgewagt. Nach einem Anstieg um 1 Prozent im frühen Handel schloss der Leitindex Dow Jones Industrial am Freitag mit 0,12 Prozent im Plus bei 33’670,29 Punkten. Börsianer verwiesen vor allem auf eine mögliche Zuspitzung des Konflikts zwischen Israel und der palästinensischen Hamas am Wochenende. Gesucht waren daher als sicher geltende US-Staatsanleihen und auch Gold. Die Wochenbilanz des Dow war indes mit plus 0,8 Prozent positiv.

Der marktbreite S&P 500 gab am Freitag um 0,50 Prozent auf 4327,78 Zähler nach. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor mit 1,24 Prozent auf 14’995,12 Zähler noch mehr an Boden.

Dass sich der Dow am Freitag stabil halten konnte, lag vor allem an den Kursgewinnen des Schwergewichts Unitedhealth. Die Aktien des Krankenversicherers legten an der Spitze des Index um 2,6 Prozent zu. Das Unternehmen wird nach einem überraschend lukrativen Quartal noch zuversichtlicher für das laufende Jahr.

Auch die Papiere der grössten US-Bank JPMorgan stützten den Dow mit einem Aufschlag von 1,5 Prozent. Das Geldhaus steigerte den Quartalsgewinn um 35 Prozent. Das lag nicht zuletzt an einer unerwartet niedrigen Risikovorsorge für gefährdete Kredite.

Citigroup verdiente im dritten Quartal etwas mehr als ein Jahr zuvor. Analysten hatten hingegen mit einem Gewinneinbruch gerechnet. Nach anfänglichen Kursgewinnen schlossen die Papiere 0,2 Prozent tiefer. Die Grossbank Wells Fargo profitierte von steigenden Marktzinsen und übertraf mit dem Nettogewinn die Markterwartungen deutlich. Die Aktien stiegen um 3,1 Prozent.

Der Streaming-Riese Netflix will den Erfolg seiner Filme und Serien für Erlebnis-Standorte nutzen. In einem «Netflix House» werde man unter anderem Fanartikel kaufen und an Sendungen angelehnte Gerichte essen können, sagte Netflix-Manager Josh Simon der Nachrichtenagentur Bloomberg. Bei Investoren kam das offenbar nicht gut an, Aktien von Netflix verloren 1,5 Prozent.

Boeing büssten 3,3 Prozent ein. Einem Branchenbericht zufolge haben sich beim Flugzeughersteller die internen Inspektionen des 737 Max zuletzt ausgeweitet. Dies drohe die Auslieferung des Fliegers weiter zu verzögern, hiess es am Markt.

Die Titel von Dollar General sprangen um 9,2 Prozent nach oben, nachdem der Discounter die Rückkehr des ehemaligen Unternehmenschefs Todd Vasos bekannt gegeben hatte.

Der Euro gab nach und notierte im späten US-Handel bei 1,0510 US-Dollar. Der Dollar profitierte von seinem Status als sichere Währung in Krisenzeiten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0524 (Donnerstag: 1,0619) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9502 (0,9417) Euro.

Die Kurse am US-Anleihemarkt legten zu, der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg um 0,48 Prozent auf 107,75 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Anleihen fiel auf 4,62 Prozent. (awp/mc/ps)

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