US-Schluss: Dow beendet starke Woche mit kleinem Plus
New York – Am Ende einer starken Börsenwoche ist den US-Börsen etwas die Puste ausgegangen. Während der Dow Jones Industrial am Freitag noch eine kleine Schippe drauflegen konnte, verzeichneten Tech-Werte im Schnitt geringfügige Verluste. Zuletzt hatte der überraschend starke Rückgang der Inflation in den USA für gute Laune gesorgt. Nun jedoch weckten robuste Konjunkturdaten die Befürchtung, dass die US-Notenbank eventuell doch etwas energischer als bislang gedacht gegen die hohe Teuerung vorgehen muss. Die Stimmung der Verbraucher hatte sich im Juli unerwartet deutlich aufgehellt.
Der Dow Jones Industrial legte um 0,33 Prozent auf 34’509,03 Punkte zu. Damit ergibt sich für den New Yorker Leitindex ein Wochengewinn von 2,29 Prozent. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um 0,10 Prozent auf 4505,42 Punkte nach unten. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gab um 0,04 Prozent auf 15’565,60 Punkte nach.
Zum Wochenschluss ragte Unitedhealth mit einem Plus von gut sieben Prozent positiv hervor. Damit setzten sich die Aktien klar an die Dow-Spitze. Angesichts stark laufender Geschäfte und guter Wachstumsperspektiven hatte der Krankenversicherer sein Jahresgewinnziel nach oben hin eingeengt. Im abgelaufenen Quartal konnte das Unternehmen die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und Ergebnis übertreffen.
Die hohen Leitzinsen hatten Grossbanken im zweiten Quartal einen kräftigen Gewinnschub beschert. JPMorgan, Wells Fargo und Citigroup machten zusammen 22 Milliarden US-Dollar Gewinn – 37 Prozent mehr als vor einem Jahr. Denn die Banken konnten deutlich mehr für Kredite verlangen und erhöhten auf der anderen Seite sehr viel langsamer die Zinsen für Kundengelder. Die Folge: Die Marge stieg und mit ihr die Gewinne.
Die Anleger nahmen dies aber eher am Rande zur Kenntnis. So gewannen die Aktien von JPMorgan 0,6 Prozent, während die von Wells Fargo um 0,3 Prozent nachgaben. Die Anteilscheine von Citigroup büssten sogar 4,1 Prozent ein. Die Resultate der Bank seien im Vergleich zu denen von JPMorgan und Wells Fargo weniger beeindruckend, hiess es am Markt.
Insgesamt wurden die Geschäftszahlen der Banken am Freitag von den Sorgen über einen künftig schärferen Wettbewerb in der Finanzbranche überlagert, wenn es darum geht, Einlagen und Mittelzuflüsse von Kunden zu gewinnen. Es wird zudem befürchtet, dass im Zuge eines ausgeprägten wirtschaftlichen Abschwungs verstärkt Kredite ausfallen könnten. Damit knickten am S&P-500-Ende die Papiere der Bank of New York Mellon um 6,7 und die von State Street um 12,1 Prozent ein.
Für die Anteilscheine von AT&T ging es um mehr als vier Prozent nach unten. Sie fielen auf das tiefste Niveau seit fast drei Jahrzehnten. Die Besorgnis über möglicherweise hohe Kosten wächst, die dem Telefonriesen drohen, wenn er Verunreinigungen durch bleiverkleidete Kabel in Teilen seines landesweiten Netzes beseitigen müsste.
Die Aktien von Leslie’s sackten auf ein Rekordtief ab und brachen am Ende um knapp 30 Prozent ein. Das Direktvertriebsunternehmen für Schwimmbadbedarf hatte den Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023 gesenkt.
Der Eurokurs notierte zuletzt bei 1,1226 US-Dollar, nachdem er im Handelsverlauf den höchsten Stand seit Februar 2022 erreicht hatte. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1221 (Donnerstag: 1,1182) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8912 (0,8943) Euro.
Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) gab zuletzt um 0,48 Prozent auf 112,50 Punkte nach. Die Rendite für zehnjährige Treasuries stieg im Gegenzug auf 3,83 Prozent. (awp/mc/ps)